© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 15/20 / 03. April 2020

Meldungen

Corona: Moslems fordern Hilfen für Moscheen

BERLIN. Der Islamrat in Deutschland hat angesichts der Corona-Krise Finanzhilfen für die Moscheegemeinden in der Bundesrepublik gefordert. Die vom Bund und den Ländern erlassenen Maßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung des Coronavirus träfen die islamische Religionsgemeinschaft in Deutschland hart, beklagte die Organisation in einer Mitteilung am Montag dieser Woche. Viele der Moscheegemeinden stießen an ihre finanziellen Grenzen. „Durch den Ausfall der täglichen Gebete und des Freitagsgebets ist ein beträchtlicher Teil der Spenden ersatzlos weggefallen“, zeigte sich der Vorsitzende des Islamrats für die Bundesrepublik Deutschland, Burhan Kesici, besorgt. Viele Gemeinden fürchteten, die nächste Bankrate, die laufende Miete oder den Imam nicht mehr bezahlen zu können. „Insbesondere die gesammelten Spenden während des Fastenmonats Ramadan machen erfahrungsgemäß einen großen Anteil am Jahresvolumen aus.“ Derzeit deute vieles darauf hin, daß die Einschränkungen auch noch nach Beginn des Fastenmonats am 23. April gelten würden. Damit wären viele Moscheegemeinden nicht mehr solvent, warnte Kesici. „Vor diesem Hintergrund rufen wir die Bundesregierung und die Landesregierungen auf, Maßnahmen zum finanziellen Schutz und Erhalt der Moscheegemeinden zu ergreifen.“(krk)





Heinrich-von-Kleist-Preis geht an Clemens Setz

KÖLN. Der österreichische Schriftsteller Clemens J. Setz (37) erhält den mit 20.000 Euro dotierten diesjährigen Heinrich-von-Kleist-Preis. Er sei „ein literarischer Extremist im besten Sinne“, teilte die Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft am Montag dieser Woche mit, „ein Erzähler und Dramatiker, der seine Leser mit anarchischer Phantasie und maliziöser Fröhlichkeit stets aufs neue verblüfft, sie an seinem verstörenden Kopf-Universum teilhaben läßt und dabei hinausreißt in den Schwindel der Freiheit“. Setz’ „neugieriger Blick auf die Welt“ verrücke die „Maßstäbe der Normalität“. Für den Erzählband „Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes“ erhielt er 2011 den Leipziger Buchpreis, für den Roman „Die Stunde zwischen Frau und Gitarre“ (2015) den Wilhelm-Raabe-Preis. Zuletzt veröffentlichte Setz den Erzählband „Der Trost runder Dinge“. Die Preisverleihung soll am 22. November im Deutschen Theater in Berlin stattfinden. (tha)

 www.heinrich-von-kleist.org





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