© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 15/20 / 03. April 2020

Haltungsnote
Existenzängste lindern
Gil Barkei

Während die einen in der Notsituation ranklotzen und wie Kassierer, Ärzte und Pfleger fleißig ihren Dienst für die Gesellschaft verrichten, liefern ein paar Influencer erneute Beweise dafür, warum ihr „Berufszweig“ nicht unumstritten ist. Für mehr Reichweite und damit für einen höheren Werbewert tragen einige Internetsternchen derzeit eine mehr als peinliche Online-„Challange“ aus. Um möglichst viel Aufsehen zu erregen, lecken sie „todesmutig“, jeglichen Desinfizierungshinweis spottend Alltagsgegenstände wie Rolltreppen oder Klobrillen ab. Aus der Krise Profit zu schlagen, das lockt anscheinend auch die Deutsche Umwelthilfe, die laut Focus versucht, mit Abmahnungen Geld abzukassieren. So habe ein Obi-Markt in Köln doch tatsächlich die Energieverbrauchs-Etiketten verdeckt oder nicht in der vorgeschriebenen Größe an Backöfen und Geschirrspülern angebracht – sicherlich die größte Sorge des lahmgelegten Einzelhandels in diesen Tagen. Die Existenzängste vieler Gewerbetreibender und ihrer Mitarbeiter zu lindern versucht dagegen die Initiative Helfen.Berlin. Auf der Netzseite kann man Gutscheine seiner „Lieblingsorte“ für die Zeit nach Corona kaufen und damit Cafés, Boutiquen und Restaurants in der Hauptstadt unterstützen.