© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 16/20 / 10. April 2020

CD-Kritik: Biff Byford – School Of Hard Knocks
Saxons Solopfade
Jörg Fischer

Der Engländer Peter Rodney Byford ist seit 1977 unter seinem Spitznamen Biff und als Sänger von Saxon auf den Bühnen der Welt unterwegs. Das Quintett war eine der ersten großen Metalbands, die 1986 hinter dem Eisernen Vorhang spielen durften. Ihre treuesten Fans finden sich in Deutschland, und vom Bang-Your-Head- bis zum Wacken-Festival waren Saxon Stammgäste.

Doch Biff Byford mußte erst 69 Jahre alt werden, bis er sein erstes Soloalbum veröffentlichte. Und das steht Saxon-Klassikern wie „Strong Arm of the Law“, „Power & The Glory“ oder „Unleash the Beast“ in nichts nach. Schon der Einstieg „Welcome To The Show“, das Titelstück „School Of Hard Knocks“ (seiner nordenglischen Heimat gewidmet), der geniale Sieben-Minuten-Riemen „The Pit And The Pendulum“ oder „Hearts of Steel“ hätten auch auf den bislang 23 Saxon-Studioalben bestens Platz gefunden. Die absoluten Höhepunkte des Byford-Solostreichs sind aber zwei Fremdkompositionen: Das englische Volkslied „Scarborough Fair“ – 1968 zunächst von Simon & Garfunkel weltweit bekannt gemacht – und „Throw down the Sword“ von Wishbone Ashs 1972er „Argus“-LP wurden mit dem Opeth-Gitarristen Fredrik Åkesson zu Metalballaden erster Güte veredelt.

Und das leider schlagerartige „Me and You“ beweist zumindest, daß Byford seine Frau Sue immer noch liebt.

Biff Byford School Of Hard Knocks Silver Lining 2020  biffbyford.com