© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 17/20 / 17. April 2020

Zitate

„Die humanitären Organisationen müssen begreifen, daß die Welt einen beispiellosen Wandel durchmacht, insbesondere in Europa, wo bereits Zehntausende am Sars-CoV-2 Virus gestorben sind, da die überlasteten Gesundheitssysteme Probleme haben, damit zurechtzukommen (...). Wirtschaftlich mag sich Europa nach links bewegen, aber sozial wird die Richtung nach rechts gehen. Die Ära der offenen Grenzen und der Masseneinwanderung ist vorbei, zumindest vorläufig, und je früher die EU diese Tatsache begreift, desto besser. Wenn nicht, dann wird die Zukunft Matteo Salvini und Marine Le Pen und der AfD gehören (…).“

Gavin Mortimer, britischer Schriftsteller, im „Spectator“ am 6. April





„Vom Segen der „Entschleunigung“ ist zu lesen oder von den vermeintlichen „Chancen“, die die Krise biete. Es ist eine unappetitliche Mixtur aus bürgerlichem Hochmut und protestantischer Verzichtsethik, die sich in den vergangenen Tagen breitgemacht hat. (…) Die Corona-Krise ist für die Mehrheit der Menschen weder der lang herbeigesehnte Systemwechsel. Noch ist sie ein meditatives Erweckungserlebnis. Für die Mehrzahl der Menschen ist sie, gestatten Sie mir die Deutlichkeit, eine verfickte Katastrophe.“

Johannes C. Bockenheimer, Journalist und Autor, bei den „Salonkolumnisten“ am 10. April 





„Gerade die Deutschen gefallen sich in 150-prozentigem Corona-Gehorsam, wahrscheinlich ist immer noch viel von der Ja-Nein-, Schwarz-Weiß-, Gut-Böse-, Freund-Feind-Mentalität Carl Schmitts übrig. Nur wenn die Maßnahmen beinhart sind und die Unterwerfung total ist, nur wenn man kritische Nachfragen absolut unterläßt, ist man ein guter Corona-Staatsbürger. “

Susanne Gaschke, Publizistin, in der „NZZ“ am 11. März





„Die Evangelische Kirche Deutschlands ist eine NGO mit angehängtem Secondhand-Laden für Religiöses.“

Norbert Bolz, eremitierter Professor für Medienwissenschaften an der TU Berlin, auf Twitter am 12. April





„Ein seltsam deutscher Virus dieser Tage: Wenn eine Minderheit mit ihren Argumenten die Mehrheit nicht überzeugen kann, wird die Mehrheit einfach als tumbes Herdenvieh, typisch deutsche Untertanen oder Merkel-Groupies abgestempelt.“

Nikolaus Blome, Journalist und bis Herbst 2019 stellvertretender Chefredakteur der „Bild“-Zeitung, auf Twitter am 13. April





„Der Westen wird von Menschen bevölkert, denen es immer schwerer fällt, ein Leben jenseits der Banalitäten Markt, Medien und Massenmeinung zu führen. (...) Die Herausforderung des kommenden Jahrzehnts wird darin bestehen, das ideologische Monopol des Liberalismus zu beenden, damit die Erziehung künftiger Generationen wieder an starken Identitätskonzepten ausgerichtet werden kann. Im Falle eines Scheiterns fehlen uns die charakterfesten Menschen, die wir brauchen, um jene Institutionen zu verteidigen und zu erneuern, die allein die westliche Freiheit garantieren können.“

Ryszard Legutko, polnischer Philosoph und EU-Abgeordneter für die PiS, im „Cato“-Magazin am 17. April