© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 17/20 / 17. April 2020

„Hallo Meinung“ baut Angebot aus
Klaus Kelle hat die Redaktionsleitung des Bürgerforums übernommen und möchte das klassische Bürgertum aktivieren
Gil Barkei

Das „Bürgerforum“ hallo-meinung.de des Unternehmers Peter Weber (JF 4/20) baut sein journalistisches Angebot aus und vergrößert dafür seine Redaktion. Das Ziel ist eine Meinungs- und Informationsplattform, „auf der ganz normale Bürger zu Wort kommen, die im Mainstream nicht vorkommen und die über Dinge etwas zu berichten haben, die in unserem Land schieflaufen“, sagt der erfahrene konservative Journalist Klaus Kelle, der am 1. April die Redaktionsleitung übernommen hat. „Wir wollen eine Vielfalt an Meinungen bieten, uns geht es nicht um bestimmte Parteien.“

In den sozialen Netzwerken hatten Weber und Kelle die Leser und Zuschauer daher ermutigt, Anregungen, Informationen, Hinweise und Geschichten einzureichen, die dann redaktionell aufbereitet werden. Daneben seien Interviews und regelmäßige Kolumnen, unter anderem von Vera Lengsfeld und Kelle selbst, geplant. Peter Weber werde sich weiterhin auf seine beliebten, sehr persönlichen Videos konzentrieren.

Der Ausbau orientiere sich nicht an einer Online-Zeitung mit klassischen Ressorts oder tagesaktueller Berichterstattung, so Kelle gegenüber der JF, allerdings wolle er das Projekt „thematisch breit aufstellen“, von der Familienpolitik über Wirtschaft und Migration bis zur Kultur. Für die zweite Jahreshälfte seien zudem Talkrunden angedacht, bei denen Bürger und Gäste zusammenkommen, die dann live gestreamt werden sollen. Generell stehe man aber noch am Anfang und habe viele Freiräume, um Formate zu entwickeln. 

Dafür bedarf es Mitarbeiter: In einem Video auf Facebook hatte Kelle kürzlich erklärt, daß sein Team noch „gute Leute“ brauche, „die das Handwerk können, hungrig sind und seriös arbeiten“. 

Das Interesse sei seitdem groß, betont Kelle, der ein „Redaktionsnetzwerk“ aus verschiedenen festen und freien Autoren formen möchte. Die Meinungs- und Erklärstücke, wie beispielsweise ein Artikel des Medienanwalts Joa­chim Steinhöfel zum Vorgehen gegen die Rundfunkgebühr, sollen den Lesern dabei Anregungen bieten, wie sie „selbst aktiv“ werden können. „Wir wollen das klassische Bürgertum motivieren, sich einzubringen und was zu tun.“