© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 17/20 / 17. April 2020

Haltungsnote
Wohin mit den lieben Kleinen?
Gil Barkei

Nicht jeder kann ins Homeoffice wechseln. Viele Berufe, insbesondere im Gesundheitsbereich, verlangen derzeit sogar noch Sonderschichten und Überstunden. Gleichzeitig sind Schulen und Kitas geschlossen. Für viele Eltern bedeutet dies ein Betreuungsproblem. Facebook-Gruppen oder neue Serviceangebote wie coronamami.de möchten Mütter und Väter mit hilfsbereiten Menschen  zusammenbringen, die ihre Unterstützung bei der Kinderbetreuung anbieten. Auf der Online-Plattform der beiden Studenten Fabian Heine und Pauline Brinkmann können betroffene Eltern nach Babysittern suchen. Personen zwischen 18 und 40 Jahren können sich als „Coronamami“ melden. „Die Idee kam uns, da wir gesehen haben, daß jetzt die Universitäten geschlossen sind und nun einige Mütter und Väter ohne Betreuung für ihre Kinder dastehen, während viele Studenten keine Univeranstaltungen besuchen können“, schreiben die 21jährige und der 22jährige auf ihrer Internetseite. Solidaritätsgedanke und Innovationsgespür grundsätzlich gut kombiniert, aber Städte und Kinderschutzbund warnen: Neuartige Betreuungskonstrukte könnten eine Virusverbreitung fördern. Außerdem seien die Risiken bei Fremden schwer einzuschätzen.