© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 18/20 / 24. April 2020

Meldungen

AfD-Bundesvorstand rügt Höckes Wortwahl 

Berlin. Der Bundesvorstand der AfD hat eine Äußerung des thüringischen Landesvorsitzenden Björn Höcke gerügt. Mit zehn Ja- und zwei Nein-Stimmen bei einer Enthaltung mißbilligten sie die Wortwahl des Politikers bei einer „Flügel“-Veranstaltung im März in Schnellroda. Dort hatte Höcke gesagt: „Die, die nicht in der Lage sind, Disziplin zu leben, die, die nicht in der Lage sind, das Wichtigste zu leben, was wir zu  leisten haben, nämlich die Einheit, daß die allmählich auch mal ausgeschwitzt werden aus unserer Partei.“ Diese Äußerung hatte für erhebliche Empörung in der AfD gesorgt und war einer der Gründe für die von mehreren Landesvorständen erhobene und schließlich vom Bundesvorstand übernommende Forderung, den „Flügel“ aufzulösen. Mit einer Mehrheit von sieben Ja- zu vier Nein-Stimmen bei zwei Enthaltungen forderte die Parteispitze zudem den Brandenburger AfD-Chef und Beisitzer im Bundesvorstand, Andreas Kalbitz, auf, „eine Liste der politischen Organisationen vorzulegen, in denen er Mitglied gewesen ist oder zu denen er in Kontakt gestanden hat.“ Hintergrund ist die im Spiegel verbreitete Meldung, dem Verfassungsschutz liege ein Beleg für Kalbitz’ frühere Mitgliedschaft in der mittlerweile verbotenen rechtsextremen Heimattreuen Deutschen Jugend vor. Kalbitz bestreitet dies. (vo)





Jeder sechste Ausländer hat keinen Schulabschluß

Berlin. Mindestens jeder sechste Ausländer in Deutschland hat keinen Schulabschluß. Laut aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts konnten 2018 knapp 17,7 Prozent der hier lebenden Ausländer keinen allgemeinbildenden Schulabschluß vorweisen, wie nun durch eine Antwort des Bundesministeriums für Bildung und Forschung auf eine Anfrage des AfD-Bundestagsbgeordneten René Springer bekannt wurde. Gerade bei Drittstaatsangehörigen war die Quote mit 23,2 Prozent besonders hoch, unter EU-Ausländern lag sie 2018 bei 10,9 Prozent. Laut der Statistik hatten demgegenüber 2,1 Prozent aller deutschen Staatsbürger keinen Haupt-, Real- oder Gymnasialabschluß. Dabei gab es deutliche Unterschiede zwischen Personen ohne Migrationshintergrund (1,5 Prozent) und Personen mit Migrationshintergrund (12,8 Prozent). Ohne einen beruflichen Bildungsabschluß waren im Jahr 2018 hierzulande 51,1 Prozent der Ausländer in Deutschland. Unter Drittstaatsangehörigen betrug der Anteil sogar 59,1 Prozent. Dagegen verfügten 19,6 Prozent der Deutschen ohne Migrationshintergrund über keinen beruflichen Bildungsabschluß. „In Deutschland gibt es Millionen Menschen im erwerbsfähigen Alter ohne berufliche Ausbildung oder Schulabschluß. Diesen inländischen Ausbildungsnotstand sollte die Bundesregierung erstmal beheben, bevor sie weiter nach Fachkräften aus dem Ausland ruft“, forderte Springer gegenüber der JUNGEN FREIHEIT. (ha)