© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 18/20 / 24. April 2020

Meldungen

Nordrhein-Westfalen: Ausländeranteil erhöht 

DÜSSELDORF. In Nordrhein-Westfalen leben so viele Ausländer wie noch nie. Wie das Statistische Landesamt vergangene Woche bekanntgab, lebten Ende des vergangenen Jahres 2,7 Millionen Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit in dem Bundesland. Dies entsprach einem Zuwachs von 2,3 Prozent gegenüber Ende 2018. Die Zahl der Ausländer stieg demnach das zehnte Mal in Folge. Ende 2010 waren im Ausländerzentralregister noch 1,8 Millionen Personen gemeldet. Die mit Abstand größte Gruppe bilden mit fast einer halben Million (492.300) die Türken. Auf Platz zwei folgten 225.500 Personen mit syrischer Staatsangehörigkeit, gefolgt von Polen (221.000), Italienern (143.100) und Rumänen (138.200). Als Ausländer gilt, wer ausschließlich eine ausländische Staatsangehörigkeit besitzt und sich mindestens drei Monate in Deutschland aufhält. (ls)





Schule: Krise könnte sich ins nächste Jahr ziehen

BERLIN. Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, ist sich sicher, daß durch die Corona-Krise auch im kommenden Schuljahr kein normaler Unterricht möglich sein wird. Weil es noch keinen Impfstoff gegen das Coronavirus gebe, „müssen wir uns auch mindestens ein Jahr noch an den Schulen auf erhebliche Einschränkungen einstellen. Das bedeutet nicht nur in diesem Schuljahr, sondern auch weit noch ins nächste Schuljahr hinein“, sagte er der Bild-Zeitung. Auch die Bildungsminister der Bundesländer rechneten nicht mit einem schnellen Ende der Einschränkungen. Angesichts dieser Befürchtung sprach sich der ehemalige Gymnasiallehrer für verkürzte Lehrpläne und ein neues Gesamtkonzept für den Unterricht aus. Schüler müßten auch beim Heimunterricht unterstützt werden. Kinder, die zu Hause nicht digital unterrichtet werden könnten, sollen laut Meidinger früher wieder in die Schule gehen. Das seien „Schüler mit Inklusionsbedarf, mit Migrationshintergrund, wo zu Hause kein Deutsch gesprochen wird und Kinder, die zu Hause keine Gelegenheit haben, einen eigenen Computer zu benutzen“. Unterdessen ist eine Diskussion um eine Verkürzung der Sommerferien entbrannt, die unter anderem von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) angestoßen wurde. Die Geschäftsführerin der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Eva-Maria Zimmermann, sprach sich wie auch Meidinger dagegen aus. (ag)