© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 18/20 / 24. April 2020

CD-Kritik: Metal Church – From the Vault
Aus der Stahlkammer
Jörg Fischer

Es ist 35 Jahre her, daß die Debüt-LP von Metal Church einschlug wie eien Bombe. Die A-Seite mit „Beyond the Black“, „Metal Church“, dem Instrumental „Merciless Onslaught“ und der Hymne „Gods of Wrath“ sichert dem Quintett von der US-Westküste einen Ehrenplatz im Metal-Olymp. Von damals ist zwar inzwischen nur noch Gitarrist Kurdt Vanderhoof dabei, aber seit einigen Jahren ist die Band wieder weltweit auf Tour und veröffentlicht in schöner Regelmäßigkeit hörenswerte Alben.

Das neueste ist besonders interessant, denn „From The Vault“ enthält nicht nur acht geniale Neukompositionen mit dem 2015 zurückgekehrten Ausnahmesänger Mike Howe und zwei exzellente Live-Mitschnitte aus Club Citta in Kawasaki (Japan), die beweisen, daß Metal Church auch auf der Bühne noch längst nicht zum alten Eisen gehören. Die Neuaufnahme des Metal-Church-Klassikers „Conductor“ klingt besser als anno 1993. Und nach dem Akustikinstrumental „432 Hz“ folgen als Höhepunkt drei Neuinterpretationen: die Ballade „Please don’t Judas me“ von Nazareth, eine Metal-Version von „Green-Eyed Lady“ (eine 50 Jahre alte Single der US-Psychedelic-Band Sugarloaf) sowie „Black Betty“. Damit gingen Ram Jam 1977 in die Rockgeschichte ein, und jüngere „Need for Speed“-Spieler kennen die Spiderbait-Version.

Metal Church From The Vault Reaper Entertainment Europe/Universal Music 2020  www.metalchurchofficial.com