© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 18/20 / 24. April 2020

Die Rede vom Großen Austausch – ein „Wahnkonzept“
Linke Palmström-Logik
(dg)

Jüngst meldete das Statistische Landesamt in Düsseldorf, daß auch 2019 im zehnten Jahr in Folge der Ausländeranteil in Nordrhein-Westfalen auf jetzt 2,7 Millionen Menschen zugenommen habe. Gezählt wurden freilich nur Ausländer ohne deutschen Paß, und in dieser Gruppe liegen Türken (492.000) und Syrer (225.000) vorn. In der Tendenz dürfte sich in diesem Bundesland mit seinen heute knapp 18 Millionen Einwohnern zuerst realisieren, was Herbert Brücker (Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung, HU Berlin) im Herbst 2019 für die Bundesrepublik in zwanzig Jahren prognostizierte: ein Drittel der Menschen in Deutschland werde dann einen Migrationshintergrund aufweisen. Von solchen harten Fakten der gesellschaftlichen Veränderung unbeeindruckt, huldigt das linksgrüne Milieu weiter der Palmström-Logik, wonach nicht sein kann, was nicht darf. Wie der Neusser Literaturwissenschaftler Enno Stahl, der die rechte Rede vom „Großen Austausch“ als „Wahnkonzept“ attackiert (Neue Gesellschaft/Frankfurter Hefte, 3/2020). Stahl, obwohl schon mit simplen Statistiken überfordert, macht sich daher anheischig, die „verbalen Strategien“ der Rechten „sprachanalytisch“ zu bekämpfen. Deren Inhalte, die zur „Hysterisierung der liberalen Öffentlichkeit“ führten, ließen sich so „exakt aufschlüsseln“. 


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