© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 19/20 / 01. Mai 2020

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PR-Rat rügt Wikipedia und fordert Transparenz

Darmstadt. Der Deutsche Rat für Public Relations (DRPR) hat eine Rüge gegen Wikipedia Deutschland ausgesprochen. Demnach verstoße die Online-Enzyklopädie gegen das Transparenzgebot des Deutschen Kommunikationskodexes und das Gebot zur Absendertransparenz der Online-Richtlinie des DRPR. „Für den Leser“ sei „nicht auf den ersten Blick erkennbar, ob die Beiträge von den Autoren auf Eigeninitiative oder im Auftrag von Dienstleistern erstellt wurden“. Firmen zum Beispiel geben teilweise einen Wiki-Artikel in Auftrag. Der DRPR hatte Wikipedia bereits vergangenes Jahr ermahnt, eine „bezahlte Autorentätigkeit“ grundsätzlich „in unmittelbarer Nähe eines Beitrags“ und „idealerweise auf den ersten Blick erkennbar“ zu kennzeichnen. Wikipedia verwies auf die Freiheit der Autoren und auf die nachträgliche Kontrolle sowie Korrektur durch die „Community“ über Autorenprofile, Diskussionsseiten oder Zusammenfassungen der Beitragsänderungen. Der Justitiar der Wikimedia Foundation, Jacob Rogers, betonte, daß Werbung und Marketing nicht erlaubt seien. Die Gemeinschaft würde mangelhafte Darstellungen entfernen. Personen, die sich nicht an die Vorgaben hielten, würden geblockt und schließlich ausgeschlossen. (gb)