In normalen Zeiten, unter normalen Umständen wäre es die Sensation gewesen: Der Berliner Pannenflughafen BER hat vom zuständigen Landkreis Dahme-Spreewald die Nutzungsfreigabe erteilt bekommen. Damit ist der Bau nach 14 Jahren endgültig abgenommen worden und kann mutmaßlich am 31. Oktober dieses Jahres eröffnet werden. Ursprünglich hätte die feierliche Inbetriebnahme – wir erinnern uns dunkel – bereits 2011 stattfinden sollen. Also, um dies zeitlich mal einordnen zu können: zwei Jahre bevor eine Partei gegründet wurde, die derzeit die größte Oppositionsfraktion im Bundestag stellt. Aufgrund der Verzögerungen muß die Flughafengesellschaft voraussichtlich noch auf Jahre am Finanztropf hängen. Laut einem Wirtschaftsgutachten fehlen bis zum Jahr 2023 1,5 Milliarden Euro. Daran, daß die Nachricht des nun-doch-noch-fertiggestellten Hauptstadt-Airports fast aus den Schlagzeilen kippte, ist natürlich das Virus schuld. Corona hat die meisten Flieger zwangsweise „gegroundet“, wie es im Luftfahrt-Jargon heißt. Wegen der Pandemie ist die Auslastung der beiden bestehenden Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld zuletzt um über 90 Prozent eingebrochen. Zuletzt mußte am BER sogar ein Testlauf mit Komparsen wegen des Infektionsrisikos auf den Sommer verschoben werden. Dennoch sind die Betreiber sicher: Das Wunder von Berlin wird wahr. Bald.