Eigentlich zählte Thomas Brezina nie zu den von mir besonders geschätzten heimischen Buchautoren. Welche Qualität können denn schon Bücher haben, die durchschnittlich innerhalb von jeweils zwei bis drei Wochen verfaßt und lektoriert wurden? Dennoch, wie ich insgeheim immer wieder einräumen mußte, fand ich die Zahlen schon beeindruckend: über 560 geschriebene Bücher in den vergangenen dreißig Jahren, größtenteils Kinder- und Jugendbücher, 40 Millionen verkaufte Exemplare in 35 Sprachen. Weltrekordverdächtig. In den letzten Jahren hat sich der 57jährige österreichische  Sonnyboy mit den Büchern „Tu es einfach und glaub daran“ oder „Die Freude Notfall Apotheke“ auch als Ratgeber in Sachen positives Denken versucht – wie immer mit Erfolg.

So auch seine letzten beiden Bücher, die zum goldrichtigen Zeitpunkt erschienen sind – mitten in der Corona-Krise: „Die 7,7 Geheimnisse des Glücks – Dein Start in ein neues Leben nach Covid-19 und überhaupt“ sowie „Auch das geht vorbei – Glücklich bleiben in schweren Zeiten“. 

„Herumjammern und Ankämpfen kostet einfach nur sinnlos Kraft und Energie.“

Gleich zwei Bücher seit Beginn der Krise und mit deren fröhlichem Umgang zu schreiben, das zweite, 76seitige davon in nur drei (!) Tagen, das schafft wohl nur ein Thomas Brezina. Zudem: Die Buchtitel sind zweifellos Mut machend, besonders „Auch das geht vorbei“. Man kann es in PDF-Form kostenlos herunterladen.

„Gedanken, Tricks, Tips und auch Lebensgeschichten, die mir hilfreich erscheinen, habe ich in diesem speziellen Buch zusammengeschrieben und an die derzeitige Lage angepaßt“, so der in Wien und London lebende Autor in seinem Vorwort, dem eine Reihe von in Zwischenüberschriften verpackten Gedankenimpulsen wie „Es ist wie es ist“ und „Glücklich bleiben ist enorm wichtig!“ folgen. Tja, leicht geschrieben, vor allem wenn man selbst Lichtjahre von Existenzängsten entfernt ist, denke ich an dieser Stelle. Bleibe aber neugierig ob möglicher praktischer Tips.

„Es ist schrecklich, aber vom Herumjammern wird es nicht besser! Jammern und Ankämpfen kostet sinnlos Kraft und Energie.“ Ja eh, pflichte ich dem – als gelernter, regelmäßig grantelnder Wiener – bei. Ebenso den berühmten und oftmals bemühten Anregungen, aus der Not eine Tugend zu machen und die Chance in der Krise sehen. Und der Ermunterung, freundlich zu bleiben – für so manch einen Wiener schier eine Herkulesaufgabe.