Die beiden Schwestern Lucy (Jennifer Jason Leigh) und Charlotte Bonnard (Judith Ivey) betreiben in der Nähe von New Orleans eine kleine Ferienunterkunft. Während Charlotte eine problematische Liebesbeziehung mit dem Sheriff unterhält, wird Lucy immer öfter von alptraumhaften Visionen und Träumen geplagt. Eines Tages taucht in ihrem Hotel ein junger Mann namens Mark Rutledge (Eric Stoltz) auf und gibt an, sich hier ein paar Tage erholen zu wollen. Lucy verliebt sich bereits nach kurzer Zeit in ihn, doch schon bald stellt sich zu ihrem Entsetzen heraus, daß er der jüngere Bruder jenes Mannes ist, den sie vor vielen Jahren als Teenager mit einem Messer schwer verletzte, als er zudringlich wurde. Nun holt die Vergangenheit die beiden Schwestern ein, denn Mark hat vor Rache zu üben …

Bill Condons Romantik-Horror-Thriller „Das Hotel im Todesmoor“ („Sister, Sister“, USA 1987), für den er gemeinsam mit Joel Cohen und Ginny Cerrella auch das Drehbuch schrieb, wurde seinerzeit von den Kritikern als „trüber und träger romantischer Thriller“ (Lexikon des Internationalen Films) und „schwüles und schwülstiges Schauerdrama, das sich geradezu in gruseligen Bildern suhlt“ (Cinema) verrissen. Tatsächlich lebt „Sister, Sister“ von diversen Schauerelementen, über denen die tragische Verstrickung der beiden Geschwisterpaare bisweilen zu kurz kommt. Doch werden die Kritiken dem Film nicht gerecht, denn der Zuschauer stößt hinter der Fassade einer scheinbar heilen Welt auf ein Dickicht aus Haß, Gewalt, Neid und Eifersucht, das Condon spannend in Szene zu setzen weiß.

Ganz zugeschnitten auf die Hauptdarsteller Eric Stoltz und Jennifer Jason Leigh, die ihre Rollen überzeugend vortragen, vermag der Film durch seine Schilderung alptraumhafter Erinnerungsepisoden, mysteriöser Geschehnisse und der Schockeffekte eine dichte Atmosphäre herzustellen.

DVD: Das Hotel im Todesmoor. Pidax Film 2020, Laufzeit etwa 86 Minuten