Kitas und Schulen sind geschlossen. Bei den ersten zaghaften Rückkehrversuchen in den Alltag herrscht Chaos. Ist die Frage der Kinderbetreuung schon für Elternpaare nicht immer leicht zu lösen, so stellt sie für Alleinerziehende seit Wochen eine immense Herausforderung dar. Erst recht wenn die Mütter und Väter nicht die Möglichkeit haben, von zu Hause aus zu arbeiten oder ihre Kinder mit zur Arbeit zu nehmen. Viele der 2,7 Millionen Alleinerziehenden in Deutschland geraten durch die noch angespanntere Doppelbelastung aus Existenzsicherung und Nachwuchsversorgung in wirtschaftliche Nöte, müssen ihre Jobs und ihre Arbeitsstunden, wenn dies überhaupt möglich ist, umstellen. Die betroffenen Mütter und Väter leisten Großes in dieser Zeit. Einige arbeiten nachts und kümmern sich tagsüber um ihre Kinder. Trotz allen Schlafmangels begleiten sie den Fernunterricht samt Hausaufgaben, ersetzen soziale Kontakte, organisieren Abwechslung und bieten sportliche Betätigung. Teilweise mangelnde Online-Schulstunden und längst nicht ausreichende Notbetreuungsangebote zeigen, daß in Krisenzeiten nicht immer vollumfänglich Verlaß auf den Staat ist. Die Corona-Pandemie verdeutlicht, wie wichtig ein zusammenhaltender Familienverbund ist.