© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 21/20 / 15. Mai 2020

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Bürgerliche Parteien im Visier von Linksextremen

WIESBADEN. Linksextremisten haben in Frankfurt am Main zum Kampf gegen AfD, CDU und FDP sowie bürgerliche Vereinigungen aufgerufen. Unter dem Motto „Frankfurt entnazifizieren“ veröffentlichte die „Antifa“ eine Karte der Stadt, auf der unter anderem die Parteibüros von AfD, CDU und FDP verzeichnet sind. Eine „gesellschaftliche Akzeptanz von Rechten“ dürfe nicht hingenommen werden“, heißt es in dem dazugehörigen Aufruf. „Keine Akzeptanz für Nazis! Kein Platz für Nazis und rechtes Gedankengut in Behörden, im Betrieb, im Alltag und auf der Straße! Praktische Entnazifizierung jetzt!“, fordern die Linksextremen. „Dagegen vorzugehen, bedeutet: solidarisch zu sein.“ Neben den Parteibüros sind auf der Karte auch die Adressen von Privatpersonen aufgeführt. Darunter befindet sich etwa die Vorsitzende der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung, Erika Steinbach, versehen mit dem Zusatz „Rassistin/AfD“. Auch das Erste Polizeirevier ist markiert. Darunter steht: „NSU 2.0“. Überdies werden mehrere angebliche christliche Fundamentalisten und Burschenschaften aufgeführt. Der Landesvorsitzende der AfD, Klaus Herrmann, warnte: „Das ist nicht mehr und nicht weniger als der Aufruf zu Straftaten.“ Die Linksextremisten würden „wieder einmal demokratisch legitimierte konservative Positionen und deren Vertreter mit Rassismus und Antisemitismus und Nationalsozialismus“ gleichsetzen. „Dazu bedienen sie sich bewußt genau der faschistischen Methoden, die sie fälschlicherweise demokratisch gewählten Vertretern unserer Gesellschaft unterstellen. Die Antifa gehört als kriminelle und die Demokratie gefährdende Vereinigung nicht nur vom Verfassungsschutz beobachtet, sondern verboten“, forderte der AfD-Politiker. Wer Menschen zu Zielscheiben mache, habe den demokratischen Diskurs verlassen. Die Frankfurter Polizei teilte auf Nachfrage der JUNGEN FREIHEIT mit, die Internetseite sei den Behörden bekannt. Aus „ermittlungstaktischen Gründen“ könne man aber keine weiteren Angaben machen. (ls)