Das konservativ-patriotische Boulevard-Onlineportal Deutschland-Kurier wird von anderen Medien wie der Neuen Zürcher Zeitung als „Bild für AfD-Wähler“ geschmäht. An dieser „Kritik“ ist etwas dran, aber was soll daran illegitim sein? Der sich mittlerweile vom Printmarkt zurückgezogene und auf das Internet konzentrierende Kurier hat nun seinen Youtube-Auftritt stark ausgebaut. 

Das Angebot ist eine facettenreiche Wundertüte verschiedenster Formate. Hier finden interessierte Nutzer Reportagen, Interviews, Kommentare, Livestreams und vieles mehr von Protagonisten der freien Medienszene.

Unter anderem sind Maximilian Krah, Gerald Grosz und Serge Menga dabei. 

Junge Youtuber wie Katharina Edl kommentieren launig die Lage, Gerald Grosz nimmt die Politik zugespitzt ins Visier, AfD-Politiker wie unter anderem Maximilian Krah oder Petr Bytron vloggen ihre Kolumnen oder berichten von Konfrontationen mit Linksextremisten. Das hat hin und wieder noch einen leicht amateurhaften Do-it-yourself-Charme, beispielsweise wenn der Hund beim Interview bellt. Auch bei Hintergrund-Szenerien und Körpersprache der Kommentatoren gibt es noch Steigerungsmöglichkeiten. Dafür ist der Ton bei allen Videos erfreulich gut.

Der politisch zuweilen zu polemische und etwas langatmige Blogger Oliver Flesch ist regelmäßig vor der Kamera, interviewt zum Beispiel die vom Spiegel als „Anti-Greta“ bezeichnete Naomi Seibt; und auch der gefürchtete Telefonstreich-Aktivist Klemens Kilic, Johannes Schüller sowie Serge Menga sind mit von der Partie. 

Teils ist das Angebot solide und unterhaltsam, teils werden aber auch kleinere Ärgernisse mit gespielter Empörung zu Skandälchen aufgebacken. Die Palette ist bunt und abwechslungsreich, die Macher kommen elanvoll und experimentierfreudig rüber, was dem konservativen bis rechten Milieu gut tut und Alternativen zu linken Youtube-Netzwerken wie dem öffentlich-rechtlichen „funk“ bietet.