© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 21/20 / 15. Mai 2020

Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt
Eingebettete Wissenschaft
(ob)

Mit ihrer Entscheidung vom Sommer 2015, Deutschland eine Masseneinwanderung ohne Obergrenze zu verordnen, hat die Große Koalition unter Angela Merkel die größten Verwerfungen verursacht, denen die deutsche Gesellschaft seit 1945 ausgesetzt gewesen ist. Anstatt an einer Kurskorrektur zu arbeiten, versucht sich die Regierung an einer Schuldumkehr. Nicht ihr Import von Millionen Kulturfremden spalte die Gesellschaft, sondern deren „rechtspopulistische“ Kritiker, die mittlerweile im Bundestag und allen Landtagen sitzen. Um diesem Märchen ein wissenschaftliches Mäntelchen umzuhängen, hat das von Anja Karliczek (CDU) geführte Bundesforschungsministerium 40 Millionen Euro Steuergelder für ein „Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt“ (FGZ) ausgeschüttet, das jetzt „in seine Hauptphase startet“ (DUZ, Magazin für Wissenschaft und Gesellschaft, 4/2020). Beteiligt sind 100 Wissenschaftler verschiedener Disziplinen aus elf Hochschul- und Forschungsinstituten. Karliczek will damit „wider die Spalter“ zu Felde ziehen, die sie bei den „neuen Medien“, den „auseinanderdriftenden Lebenswirklichkeiten von Stadt und Land“ und natürlich bei den „Populisten“ suchen läßt. Auftragsgemäß will das Leipziger FGZ-Teilinstitut schon im Herbst 2020 erste Analysen zu den „aktuellen internationalen Verflechtungen des ‘Populismus’“ vorlegen. 


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