© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 22/20 / 22. Mai 2020

Meldungen

Sanofi: Corona-Impfstoff erst für USA und China?

PARIS. Der französische Pharmakonzern Sanofi hat bestätigt, daß die USA und China bei der Belieferung eines möglichen Corona-Impfstoffs zunächst bevorzugt werden könnten. Die US-Regierung habe „das Recht auf die größte Vorbestellung, weil sie bereit war, die finanziellen Risiken mitzutragen“, erklärte Sanofi-Chef Paul Hudson der Nachrichtenagentur Bloomberg. Auch China habe viel investiert, daher würden „diese beiden ökonomischen Kraftzentren zuerst geimpft werden“, erläuterte der britische Manager, der bis 2019 den Schweizer Pharma-Konkurrenten Novartis geleitet hatte. Die US-Pharmabehörde Barda habe Sanofi bislang 30 Millionen Dollar zur Sars-CoV-2-Forschung bereitgestellt. Daher sei es wichtig, eine Debatte dem Motto „Laßt Eu­ropa nicht zurückfallen!“ zu starten. „Wir führen sehr konstruktive Gespräche, unter anderem mit den EU-Institutionen und der französischen und deutschen Regierung“, so Hudson. Die deutsche Sanofi-Tochtergesellschaft in Frankfurt betonte hingegen, ein Covid-19-Impfstoff werde „allen Bürgern zur Verfügung gestellt, egal welcher Nationalität“. (fis)

 www.sanofi.com





Steuerschätzung: 98,6 Milliarden Euro weniger?

BERLIN. Der Arbeitskreis „Steuerschätzungen“ rechnet wegen der Corona-Pandemie mit deutlichen Einnahmerückgängen. Verglichen mit der Prognose vom Oktober 2019 müsse der deutsche Fiskus im laufenden Jahr mit 98,6 Milliarden Euro weniger rechnen. Dem Bund drohen Mindereinnahmen von 44 Milliarden und den Ländern von 35 Milliarden Euro. Die Kommunen müßten auf 15,6 Milliarden Euro verzichten. Bis 2024 könnte das Steueraufkommen unter den bisherigen Schätzergebnissen liegen. Das reale Bruttoinlandsprodukt werde 2020 um 6,3 Prozent schrumpfen. 2021 wird mit einem Anstieg von 5,2 Prozent gerechnet. Ein Sparprogramm lehnt Finanzminister Olaf Scholz (SPD) ab. Er wolle „die Konjunktur mit gezielten Maßnahmen wieder in Schwung zu bringen, damit die Industrie, Handel und Gewerbe parallel zu den Lockerungen auch wieder besser ins Geschäft kommen“. (fis)

 www.bundesfinanzministerium.de





Zahl der Woche

78 Prozent der Mütter in Paarfamilien mit Schulkindern waren 2018 erwerbstätig. 22,7 Prozent waren im Bundesschnitt sogar vollzeiterwerbstätig. In Sachsen-Anhalt waren es 50 Prozent, in Baden-Württemberg und Bremen hingegen nur 17,5 bzw. 15,2 Prozent. (Quelle: Statistisches Bundesamt)