© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 23/20 / 29. Mai 2020

CD-Kritik: Vader – Solitude in Madness
Dampfwalze
Alexander Graf

Wer sich mit dem Schaffen der 1983 gegründeten polnischen Metal Band Vader auskennt, wird schon bei den ersten Klängen des neuen Albums „Solitude in Madness“ ein Déjà-vu-Erlebnis haben. Das Eröffnungsstück „Shock and Awe“ klingt, wie der geneigte Hörer Vader kennt und schätzt: Als würde eine Dampfwalze mit 200 Stundenkilometern alles in ihrem Weg plattwalzen, so brachial kommt der Titel aus den Startlöchern. 

Auch die folgenden Stücke bieten druckvollen Death Metal in bewährter Qualität. Auf ihrem mittlerweile 17. Album zeigt die Mannschaft um das einzig verbliebene Gründungsmitglied, Gitarrist und Sänger Piotr Wiwczarek, was zeitlose, abwechslungsreiche extreme Musik ist. Ob mit Hochgeschwindigkeit oder Passagen im mittleren Tempo dahinstampfend, Vader beherrschen beides. Die sägenden Gitarren und der markante Gesang sind die unverkennbaren Markenzeichen des Quartetts. Das variable Schlagzeugspiel hält die Kompositionen zusammen, ohne jedoch alles zu überlagern. 

„Solitude in Madness“ klingt wie aus einem Guß, keines der elf Stücke fällt qualitativ deutlich ab, alle überzeugen schon beim ersten Hördurchlauf. Kritiker könnten anmerken, daß das Album nichts Neues und keine Überraschungen bietet. Aber würden das Fans der Band überhaupt wollen? 

Vader Solitude in Madness Nuclear Blast 2020 www.nuclearblast.de  wwww.vader.pl