Karl-Wilhelm-Fricke-Preis geht an Freya Klier

BERLIN. Die Autorin und Filmemacherin Freya Klier erhält den Karl-Wilhelm-Fricke-Preis 2020 der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Seitdem die heute 70jährige 1988 wegen ihres Engagements in der Oppositionsbewegung der DDR gegen ihren Willen ausreisen mußte, setze sie sich in ihren Werken sowie mit zahlreichen Bildungsveranstaltungen „erfolgreich für die Aufklärung über das Leben in der Diktatur und die Wertschätzung der Demokratie ein“, begründete die Jury ihre Entscheidung am Montag dieser Woche. Im dreißigsten Jahr der deutschen Einheit sei sie „eine würdige Preisträgerin“, sagte die Vorsitzende der Jury, die ehemalige Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Marianne Birthler. Den mit 20.000 Euro dotierten Karl-Wilhelm-Fricke-Preis verleiht die Bundesstiftung für besonderes Engagement für Freiheit, Demokratie und Zivilcourage. Die Übergabe an Freya Klier in der Bundesstiftung Aufarbeitung soll am 10. Juni ab 11 Uhr live im Internet gestreamt werden. (tha)

 www.bundesstiftung-aufarbeitung.de

Gesamtausgabe der Werke Hannah Arendts

BERLIN. Die Freie Universität (FU) Berlin will eine Kritische Gesamtausgabe der Werke der Philosophin Hannah Arendt (1906–1975) herausgeben. Das Projekt werde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft für zunächst drei Jahre mit 1,5 Millionen Euro unterstützt, teilte die FU vergangene Woche mit. Arendt gilt als eine der wichtigsten politischen Denkerinnen des 20. Jahrhunderts. Die Kritische Gesamtausgabe soll in 17 Bänden erscheinen und erstmals alle veröffentlichten und unveröffentlichten Texte Arendts vereinen. Ein besonderes Augenmerk werde auf der Zweisprachigkeit liegen, da die Autorin auf englisch und auf deutsch schrieb. Bisher existiere selbst für Klassiker Arendts wie ihr Buch „Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft“ oder „Eichmann in Jerusalem“ keine wissenschaftlich gesicherte Textgrundlage. Neben der Print-Publikation im Götinger Wallstein-Verlag ist auch eine Online-Ausgabe geplant. Die beiden ersten Bände der Kritischen Gesamtausgabe, „The Modern Challenge to Tradition“ und „Sechs Essays“, sind bereits 2018/2019 erschienen. Das Webportal mit der digitalen Ausgabe der sechs Essays wurde jüngst der Öffentlichkeit präsentiert. Zur Zeit gibt eine Ausstellung im Deutschen Historischen Museum in Berlin einen Überblick von Arendts Werk. (JF)

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