© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 23/20 / 29. Mai 2020

Es wird mit schwärzesten Farben gemalt
Der Geheimdienstexperte Helmut Roewer über die Obstruktionen gegen US-Päsident Donald Trump und seine angeblichen Skandale
Jürgen W. Schmidt

Vielleicht erinnert sich der Leser: Nach der ganz Deutschland überraschenden Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten überschlugen sich die Medien in Versicherungen, dieser krasse Außenseiter werde nur Tage und Wochen, allenfalls einige Monate im Amt bleiben, bevor ihn eine allgemeine Woge des Protests hinwegfegen werde. 

Der Geheimdienstkenner und USA-Experte Helmut Roewer hat in seinem exakt recherchierten Buch in geschliffener Sprache aufgezeichnet, was man in den USA seitens der damals regierenden Demokraten so alles unternahm, um jenen dem politischen Establishment nicht angehörigen Außenseiter der Republikanischen Partei persönlich unmöglich zu machen, seine Wahl zum Präsidenten zu verhindern oder ihm wenigstens eine geordnete Amtsführung zu erschweren. Nach der Lektüre des Buches erkennt man, wie selektiv die deutschen Medien heute noch aus den USA berichten. 

Den Trump-Gegnern ist jedes Mittel recht

Außenministerin Hillary Clintons sicherheitspolitisch hochbrisante „E-mail-Affäre“, die oft behauptete Trumpsche „Rußland-Connection“, die nie bewiesene „russische Einmischung“ in den US-Präsidentenwahlkampf, der umstrittene „Mueller-Report“ und zuletzt das ebenso schnell wie schmählich gescheiterte Impeachment-Verfahren gegen Präsident Trump wegen der „Ukraine-Affäre“: Alles gewinnt ein anderes, Trump wesentlich günstigeres Bild, läßt man sich von Roewer die politischen Motive und geheimdienstlichen Praktiken der Möchtegern-Trump-Verhinderer erläutern. 

Roewer kommt entgegen, daß er ein erfahrener geheimdienstlicher Praktiker ist, wissenschaftliche Analysefähigkeiten besitzt und in den letzten Jahren minutiös eine Vielzahl von US-Medien verfolgte und in seinem Archiv abspeicherte. Wer wissen will, wie unter dem bei uns hochgepriesenen Präsidenten Obama und seiner kongenialen Außenministerin Hillary Clinton sich die Geheimdienste, das Außenamt und das Justizministerium mit skrupellosen, höchst undemokratisch agierenden Parteigängern der Demokraten füllten, welche nun in ihren berechtigten Befürchtungen unter Präsident Trump nicht weiter in liebgewordenen Pfründen tätig sein zu können, Obstruktion betrieben und massenhaft Sand ins Staatsgetriebe zu streuen versuchten, der begreift, warum sich Präsident Trump ebenso heftig wie treffsicher seiner Haut wehren mußte. 

Dies ist ihm bis heute gelungen und sollte er die Corona-Bedrohung einigermaßen meistern, dürfte er trotz aller ihm feindlichen Massenmedien unter dem ohnmächtigen Zorn aller Obama- und Clinton-Nostalgiker am Jahresende 2020 zur Verlängerung seiner Präsidentschaft schreiten. Roewers Buch ist dem deutschen Leser vor allem deshalb zu empfehlen, weil es zu allen sogenannten „Affären“ um Trump die Hintergründe bietet, welche in den deutschen Massenmedien geflissentlich verschwiegen werden. 

Als Historiker muß man angesichts des brisanten Buches hingegen ernüchtert zur Kenntnis nehmen, daß im vermeintlichen Mutterland der Demokratie eine sich „demokratisch“ nennende Partei ohne Rücksicht auf die Interessen des Landes und seiner Bevölkerung alles unternahm und immer noch unternimmt, um ihre eigenen verschrobenen, partikularistischen Interessen durchzusetzen, notfalls auch an der Institution des US-Präsidenten vorbei. 

Helmut Roewer: Spygate. Der Putsch des Establishments gegen Donald Trump. Kopp Verlag, Rottenburg 2020, gebunden, 176 Seiten, Abbildungen, 19,99 Euro