© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 23/20 / 29. Mai 2020

Haltungsnote
„Strahlend beim Eid-al-Fitr“
Gil Barkei

In der Werbung wird oft als erstes deutlich, wo in der (Konsum-)Gesellschaft neue Trends entstehen; und diese zeigen immer häufiger gen Mekka. Aktuell hat Douglas den Islam für die deutsche Marktbearbeitungsstrategie entdeckt. Zum Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan pries die Parfümerie-Kette auf ihrer Netzseite unter der Kategorie Make-up den „Zuckerfest-Look“ und zeigte „in Zusammenarbeit mit der Fashionbrand Lia“, wie Frau beim Eid-al-Fitr „strahlen“ und „das perfekte Make-up zum Fest kreieren“ kann. Nun kann Douglas natürlich selbst entscheiden, auf wen das Unternehmen mit seinem Online-Marketing zielen möchte, und selbstbewußt geschminkte muslimische Frauen können durchaus auch als ein Zeichen gegen frauenfeindliche Tendenzen in der „Religion des Friedens“ gesehen werden. Aber warum bebildert dann Douglas seine „All About Zuckerfest“-Angebote mit verhüllten Frauen? Auf dem großen Titelbild der Netzseite tragen alle vier abgebildeten Models ein Kopftuch; auch auf kleineren „Beauty-Inspiration“-Fotos darf nur eine einzige Dame dezent ihr nach hinten hochgestecktes Haar zeigen. Ist das Douglas’ Idealvorstellung des Islam in Deutschland?

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