© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 24/20 / 05. Juni 2020

Berliner Stadtschloß mit Kuppel und Goldkreuz gekrönt
Wunder geschehen
Helmut Matthies

Beim ersten Pfingstfest vor fast 2.000 Jahren in Jerusalem geschah Unbegreifliches: Tausende wurden durch den Heiligen Geist erfüllt von der christlichen Botschaft. Das Pfingstwunder 2020 ist sogar genau datierbar: Um 21.24 Uhr am 30. Mai setzte in Berlin ein riesiger Kran das Kuppelkreuz auf das wiederaufgebaute Stadtschloß – ausgerechnet in der „Welthauptstadt des Atheismus“ (Peter L. Berger). Heutzutage ist Christliches hochumstritten. Das Kreuz vergifte die Atmosphäre, kritisierte nicht nur die FAZ. Laut Neuem Testament ist freilich das Gegenteil der Fall: Es stiftet Frieden und Versöhnung. Noch umkämpfter ist das auf der Kuppel befindliche Bibelwort (Apostelgeschichte 4,12 und Philipperbrief 2,10). Es geht darum, daß das Heil in Christus begründet liegt und sich einst einmal „alle Knie“ vor ihm als Sohn Gottes beugen. 

Sofort hieß es in vielen Medien, hier werde eine Unterwerfung unter das Christentum verlangt. Dabei geht es bei dem Bekenntnis zu Jesus nicht um Unterwerfung, sondern darum, daß man sich einer letzten Instanz verantwortlich weiß. Das lehrt auch das Alte Testament. Millionen Touristen werden nun Kreuz und Bibelwort auf dem Stadtschloß sehen und viele wohl auch nach deren Bedeutung fragen. Was für eine Chance für die Kirchen in der weithin atheistischen Metropole!






Helmut Matthies war bis 2017 Leiter der Evangelischen Nachrichtenagentur idea.