© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 24/20 / 05. Juni 2020

Meldungen

China behinderte WHO bei Corona-Bekämpfung

NEW YORK. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurde in der kritischen Anfangszeit der Coronavirus-Pandemie schlecht von China informiert, haben interne Aufzeichnungen gezeigt. Die Mitschnitte, die die Associated Press (AP) veröffentlichte, zeigten demnach WHO-Angestellte, die sich am 6. Januar darüber beklagen, daß Peking keine Daten weitergebe, die für die Risikoeinschätzung benötigt würden. „Wir haben es mit sehr wenigen Informationen zu tun“, sagte Maria Van Kerkhove, Epidemiologin und technische Leiterin der WHO für Covid-19, laut AP. Ein hochrangiger WHO-Angestellter beklagte: „Wir befinden uns derzeit in einem Stadium, in dem sie uns 15 Minuten geben, bevor es im CCTV (chinesisches Staatsfernsehen) erscheint.“ Erst am 20. Januar bestätigte China, daß das Coronavirus ansteckend ist. Am 30. Januar folgte der weltweite Notstand seitens der WHO. Das Virus hat weltweit sechs Millionen Menschen infiziert und mehr als 375.000 getötet. Die WHO war in die Kritik geraten, da sie Chinas Informationspolitik gelobt hatte. (mp)





Carola Rackete schleuste Folterer nach Italien ein 

MESSINA. Ein Gericht in Messina hat drei Einwanderer zu 20 Jahren Haft verurteilt. Sie waren an Bord des Schiffes „Sea-Watch3“ unter Kapitänin Carola Rackete nach Italien gekommen, berichtete die Tageszeitung Il Giornale. Den drei Männern wird Folter, sexuelle Gewalt, Beteiligung an kriminellen Vereinigungen, Menschenhandel und Mord vorgeworfen. Die Polizei verhaftete sie vergangenen September in einem Aufnahmelager in Messina. Im Juni 2019 war Rackete verbotenerweise mit ihnen auf der „Sea-Watch3“ in den Hafen von Lampedusa eingelaufen, schreibt die Zeitung. Die Flüchtlingsorganisation erklärt, die Identität der Einwanderer sei nicht zu prüfen gewesen. „Die kommen ohne Pässe.“ (hr)





Griechen verstärken Grenze zur Türkei 

Athen. Die griechische Regierung hat angekündigt, einen Grenzzaun im Gebiet Evros zu bauen. Der gleichnamige Fluß trennt das Land von der Türkei. „Hier schlägt das Herz unserer Heimat, hier wird die Grenze geschützt“, sagte der Bürgerschutzminister Michalis Chrysochoidis laut der Griechenland Zeitung. Anfang des Jahres hatte Ankara einseitig die Grenze zu Griechenland öffnen lassen, woraufhin Tausende Migranten versuchten in die EU zu gelangen. Im Evros-Gebiet hatten viele der Einwanderer ausgeharrt. Die Grenzbefestigung soll in der nordöstlichen Region nach den Plänen Athens auf 208 Kilometer ausgeweitet werden. Es gehe darum, „die Interessen unseres Landes zu verteidigen“, erklärte Chrysochoidis. (hr)