© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 25/20 / 12. Juni 2020

Meldungen

Crew bedroht: In Malta landen 400 Migranten

VALLETTA. Nach einer Revolte auf einem Flüchtlingsschiff hat die maltesische Regierung in der Nacht auf Sonntag vier Boote mit 425 im Meer aufgenommenen Einwanderern anlegen lassen. Die Migranten hätten sich mit Messern bewaffnet und gedroht, den Gastank zu sprengen, berichtete Premierminister Robert Abela laut der Times of Malta. „Sie gaben uns eine halbe Stunde zum Handeln, sonst würden sie die Crew kidnappen“, sagte Abela. Deshalb sei den Migranten gestattet worden, an Land zu gehen. In einer späteren Stellungnahme bestätigte die Regierung die Aufstände nicht. Der Inselstaat hatte vier Touristenboote für 3.000 Euro pro Tag gemietet, um die Migranten außerhalb der eigenen Hoheitsgewässer in Quarantäne zu halten. Einige sollen bis zu 40 Tage auf den Schiffen ausgeharrt haben. Valletta warf der EU mangelnde Unterstützung bei der Umverteilung der Einwanderer vor. Malta sei „nicht gewillt, das Leben sowohl der Migranten als auch das der Besatzung zu gefährden“, weil die EU „keine Solidarität“ zeige. Vorwürfe der Menschenrechtskommissarin des Europarates, Dunja Mijatovic, die Migranten hätten unverzüglich aufgenommen werden sollen, wies der Inselstaat zurück. Sie seien gut behandelt worden. (hr)






Polen schließt Corona-belastete Kohlegruben

Warschau. Polen hat zwölf schlesische Kohlegruben geschlossen. Die Bergarbeiter erhielten für die drei Wochen, in denen die Gruben geschlossen bleiben sollen, die volle Lohnfortzahlung, sagte Finanzminister Jacek Sasin am Montag in Warschau. Unter den Kumpel in den Gruben kam es zu einem heftigen Ausbruch des Coronavirus (JF 23/20). Über das Wochenende hatte Polen über 1.000 neue Corona-Fälle verzeichnen müssen. Fast zwei Drittel der Ansteckungen im ganzen Land stehen im Zusammenhang mit den Kohlegruben Schlesiens. (mp)





Angriffe auf weiße Farmer in Südafrika

KapStadt. Der deutschstämmige Betreiber eines Restaurants wurde in Südafrika mit einem Buschmesser zerstückelt. Der Besitzer des „Gunther‘s and Sausages“ sei in der Provinz KwaZulu-Natal am frühen Samstagmorgen in seinem Restaurant überfallen worden. Der Täter ist flüchtig. Hilfskräfte sprachen von einem brutalen Angriff mit einem sogenannten Panga. Seine Verlobte konnte sich in Sicherheit bringen. Der Täter habe sich anschließend im Restaurant nach Geld umgesehen. Wenige Tage zuvor ist ein ebenfalls Weißer, von Beruf Arzt, mit einem Schafscherer in der Provinz Westkap nahe seiner Farm umgebracht worden. Ein dritter Fall ereignete sich in der Nordwest-Provinz, wo ein älterer Farmer mit heißem Wasser gefoltert wurde. Er überlebte, aber sein Fahrzeug wurde gestohlen. (mp)