© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 25/20 / 12. Juni 2020

Studenten und Wissenschaftler im Ausnahmezustand
Nur Brosamen aus dem Corona-Paket
(dg)

Das von der Bundesregierung beschlossene Gesetzpaket zur Bewältigung der Corona-Auswirkungen umfaßt auch Maßnahmen zugunsten der Wissenschaft (Forschung & Lehre, 5/20). So wolle man befristet Beschäftigten durch eine Änderung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes helfen. Allerdings nur in Maßen. Denn Hochschulen und Forschungseinrichtungen als Arbeitgeber können demnach Verträge von Wissenschaftlern in der Qualifizierungsphase, Doktoranden und Habilitanden, über die Höchstbefristungsgrenze um kümmerliche sechs Monate hinaus verlängern – „falls sich die Forschungsprojekte aufgrund der aktuellen Ausnahmesituation verzögern“. Trotzdem trägt diese vom Deutschen Hochschulverband enthusiastisch begrüßte Regelung noch rationale Züge verglichen mit dem, was sich das Ministerium für Bildung und Forschung für Studenten ausgedacht hat, die sich im Kampf gegen Sars-CoV-2 engagieren. Wer während der Corona-Krise in „systemrelevanten Branchen unserer Gesellschaft“, im Lager bei Aldi oder als Hilfspfleger im Krankenhaus, „unsere Gesellschaft unterstützt“, dem werde der „Hinzuverdienst“ nicht auf die Bafög-Förderung angerechnet. Das Bafög werde zudem weiter gezahlt, auch wenn die Schulen und Hochschulen geschlossen sind, beruhigte die Selbstverständlichkeiten generös zusichernde Ministerin Anja Karliczek. 


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