Der FC Bayern München hat die Titelverteidigung verpaßt. Das ist keine Fake News und auch nicht der Einstieg in eine Satire, sondern in der Basketball-Bundesliga erfrischende Realität. Nachdem die Korbjäger-Abteilung des Fußballklubs die vergangenen beiden Jahre den Titel an die Isar holte, hat Corona den Hattrick verhindert.

Ähnlich wie im Fußball bahnte sich in der BBL die große Langeweile an. Die Bayern dominieren mit ihrem Geld die Liga. Vor der Zwangspause führten sie die Tabelle erneut mit sattem Vorsprung an. Doch dann einigten sich die Klubs auf ein Finalturnier mit zehn Mannschaften – in München. Für alle ging es bei null los. Schon in der Gruppenphase verlor der Titelverteidiger zwei von vier Spielen. Im Viertelfinale kam dann das Aus. Ludwigsburg behielt in Hin- und Rückspiel die Oberhand gegen die erfolgsverwöhnten Bayern.

Die Bundesliga wie der DFB-Pokal sind längst, ob Corona oder nicht, langweilig geworden.

Eine Sache, die die meisten Basketball-Fans freuen dürfte – auch wenn sie von dem Finalturnier ausgeschlossen blieben. Denn Langeweile ist das letzte, was eine Sportart gebrauchen kann. Das sehen wir beim Fußball, wo die Bayern gerade den achten Meistertitel in Folge eingefahren haben – drei Spieltage vor Schluß. Dafür allerdings dem perfekt geführten Klub aus München die Schuld zu geben, wäre lächerlich.

Vielmehr müssen sich die anderen fragen, warum sie nicht mittendrin, sondern immer nur dabei sein wollen. Die größte Ehre scheint es zu sein, als „Bayern-Jäger“ bezeichnet zu werden. Die Fußball-Bundesliga zieht ihre Spannung nur noch aus dem Abstiegskampf und dem Ringen um die europäischen Plätze. Selbst für Bayern-Fans dürfte die Liga langweilig sein – ebenso wie der DFB-Pokal, wo die Münchner am 4. Juli wieder im Endspiel stehen. Alles andere als ein Sieg gegen Leverkusen wäre eine ebenso große Überraschung wie der Triumph der Ludwigsburger im Basketball.

Wer mit vollen Hosen und nur dem Wunsch gegen die Bayern antritt, nicht unterzugehen, hat keine Chance. Das haben die schwäbischen Basketballer bewiesen. Liebe Fußballer, nehmt euch das zum Vorbild!