© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 28/20 / 03. Juli 2020

Meldungen

Islam-Expertin kritisiert NRW-Landesregierung

DÜSSELDORF/BOCHUM. Die nordrhein-westfälische Landesregierung informiert die Öffentlichkeit und politische Institutionen zu wenig über die Aktivitäten von verfassungsfeindlichen islamischen Organisationen. Dadurch können radikale Muslime auf kommunalpolitischer Ebene an Einfluß gewinnen. Diese Ansicht vertrat die Islam-Expertin und Bloggerin Sigrid Herrmann-Marschall (Düsseldorf) gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea.Hintergrund sind Vorgänge um die Khaled-Moschee in Bochum, die vom Islamischen Kulturverein Bochum (IKB) betrieben wird. Die Moschee wird laut einer Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der AfD-Landtagsfraktion im Februar 2019 vom nordrhein-westfälischen Verfassungsschutz beobachtet und als Anlaufstelle für Aktivisten der Muslimbruderschaft eingestuft. Die international operierende Organisation lehnt die demokratische Ordnung ab und tritt für die Errichtung eines islamischen Gottesstaates ein. Im nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzbericht 2019 hatte Landesinnenminister Herbert Reul (CDU) vor den verfassungsfeindlichen Bestrebungen der Muslimbruderschaft gewarnt, aber nicht auf die Verbindungen zur Khaled-Moschee hingewiesen. Der Vorgang zeige, „daß die Bedrohung durch die Muslimbruderschaft von der nordrhein-westfälischen Politik nicht sonderlich ernst genommen wird“, so Herrmann-Marschall. Das erleichtere den Islamisten, sich als akzeptable Gesprächspartner auf lokaler Ebene zu präsentieren. Teil ihrer Strategie sei zum Beispiel, Umwelt- und Klimaschutzthemen aufzugreifen. Wenn die Landesregierung die Erkenntnisse des Verfassungsschutzes nicht an die politischen Institutionen vor Ort weitergebe, drohten die Warnungen vor verfassungsfeindlichen islamischen Organisationen „wirkungslos zu verpuffen“. (idea/JF)





Alemannischer Literaturpreis vergeben

Waldshut-Tiengen. Der Schweizer Schriftsteller Christoph Keller (56) erhält den Alemannischen Literaturpreis 2020. Er bekommt die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung für seinen Roman „Der Boden unter den Füßen“, wie das Kulturamt Waldshut-Tiengen vergangenen Donnerstag mitteilte. Der Literaturpreis wird seit 1981 alle drei Jahre vergeben und fördert nach Angaben der Organisatoren die Literatur des alemannischen Sprachraums. Die Preisverleihung an Keller soll am 22. November stattfinden. (tha)





Sprachpranger

Never Just Sit

Werbespruch der im oberbayerischen Haar ansässigen Aeris GmbH, die Bürostühle vertreibt