© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 28/20 / 03. Juli 2020

Meldungen

Pferdehalter fordern den Abschuß von Wölfen

HANNOVER. Nach dem Wolfsangriff auf eine Pferdeherde im Landkreis Nienburg/Weser haben Interessenvertreter „deutliche und schnelle Konsequenzen“ vom niedersächsischen Umweltminister Olaf Lies verlangt. Auch die ständigen Wolfsrisse bei Weidetieren wie Kühen, Schafen oder Ziegen zeigten „in aller erschreckenden Deutlichkeit, daß es nun wirklich fünf vor zwölf ist“, heißt es in einem offen Brief der Pferdeland Niedersachsen GmbH, der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) und des Landesbauernverbands an den SPD-Politiker. „Es ist eine gewaltige neue Dimension erreicht, wenn ein Wolfsrudel eine Herde ausgewachsener Pferde auf der Weide angreift, einzelne Tiere verfolgt und auf der Flucht tötet“, erklärte FN-Präsident Breido Graf zu Rantzau. Der Wolf müsse ins Jagdrecht aufgenommen und „in die Schranken gewiesen werden, denn wir leben in einer Kulturlandschaft, in die der Wolf nur eingeschränkt hineinpaßt.“ (fis)

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Höhere Energieeffizienz im Digitalisierungsprozeß

HEIDELBERG. Die globale Vernetzung erfordert mehr Rechenzentren. Wird dieser Prozeß bei steigenden Datenmengen „energetisch komplett aus dem Ruder laufen?“ fragt der Wissenschaftspublizist Michael Springer (Spektrum der Wissenschaft, 5/20). Nicht, wenn sich in Science (367/20) publizierte Ergebnisse einer US-Studie zukünftig fortschreiben ließen. Demnach hätten IT-Fortschritte die Effizienz seit 2010 so verbessert, daß der Stromverbrauch der Rechenzentren bis 2018 nur um sechs Prozent zunahm, während sich die Menge der Rechenschritte global verfünffachte. Doch es gebe inzwischen neue IT-Verfahren wie die Blockchain-Technologie, warnt Springer. Und deren höhere Datensicherheit sei nur um den Preis dezentraler, extrem energieaufwendiger Verarbeitung zu bekommen. (li)

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Neue „Ökosiedlung“ für grüne Steueroptimierer

MONACO. Mit 202,7 Hektar ist Monaco der zweitkleinste Staat der Welt. Um das Fürstentum zu vergrößern, entsteht das dem Mittelmeer abgetrotzte, sechs Hektar große Viertel L’Anse du Portier. Fürst Albert II., ein rühriger Kämpfer für den Schutz der Meere, verkauft den neuen Lebensraum für Steueroptimierer als „Ökosiedlung“, da dort keine Autos fahren dürfen und 40 Prozent des Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen kommen. Tatsächlich verdrängt das mit 700.000 Tonnen Sand gegossene Betonfundament Meerestiere. Zudem könnte das unter Schutz stehende maritime Ökosystem vor der Küste Monacos kippen, befürchtet der Côte-d’Azur-Umweltverein Aspona (Natur, 6/20). (ft)

 anseduportier.mc





Erkenntnis

„Wir sind von den Zahlen her vom Corona-Thema betroffen, weil wir sehr stark auch Pendleranbindung machen und weil im touristischen Segment etwas wegfällt. Es ist aber bei weitem nicht so schlimm, wie wir dachten.“

Jürgen Gudd, Chef des Fahrrad- und Autovermieters DB Connect