© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 29/20 / 10. Juli 2020

Meldungen

„E.Go-Geschäftsmodell war nicht tragfähig“

AACHEN. Das Amtsgericht Aachen hat vorige Woche das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung über das Vermögen der e.Go Mobile AG eröffnet. Der 2015 gegründete Elektroautohersteller hatte bereits im April die vorläufige Zahlungsunfähigkeit erklärt. Zur Schonung der Insolvenzmasse würden nun die Produktion sowie alle Entwicklungstätigkeiten ausgesetzt. 340 Angestellte, 80 Prozent der Belegschaft, sind in Kurzarbeit. „In den letzten Monaten haben wir viele aussichtsreiche Gespräche sowohl mit nationalen als auch internationalen Investoren geführt. Wir sind daher zuversichtlich“, erklärte Firmenchef Günther Schuh. Der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer ist skeptisch: „Das Geschäftsmodell von E.Go war schlicht nicht tragfähig“, sagte der BWL-Professor von der Hochschule St. Gallen dem Magazin Business Insider. „Sie können mit einem Start-up an der Uni nicht mit den großen Autobauern konkurrieren.“ Selbst VW fahre mit E-Autos Verluste ein, aber die Fahrzeuge senkten die CO2-Bilanz des Konzerns. Mit jedem produzierten E-Auto spare VW etwa 10.000 Euro EU-CO2-Strafe, die ansonsten fällig wäre, erläuterte Dudenhöffer. (fis)

 mediacenter.e-go-mobile.com





Konjunkturpaket steigert BIP um 30 Milliarden Euro

MÜNCHEN. Die bis 31. Dezember befristete Senkung der Mehrwertsteuer wird die deutsche Wirtschaftsleistung in diesem Jahr um 0,2 Prozentpunkte oder 6,5 Milliarden Euro vergrößern. Das haben Berechnungen des Ifo-Instituts ergeben. Gleichzeitig gebe es aber bis Jahresende Steuerausfälle von etwa 20 Milliarden Euro. „Daraus folgt nicht notwendigerweise, daß die Umsatzsteuersenkung abzulehnen ist“, erklärte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Es sei „sinnvoll und notwendig, die Konjunktur in dieser kritischen Lage mit Mitteln der Fiskalpolitik zu stützen“. Vom gesamten beschlossenen Konjunkturpaket würden 88 Milliarden Euro dieses Jahr wirksam. Das werde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 30 Milliarden Euro steigern, prognostizierte der Ifo-Chef. Unternehmen würden dabei um 64 Milliarden, die privaten Haushalte allerdings nur um 9,9 Milliarden Euro entlastet. (fis)

 www.ifo.de





Zahl der Woche

Nur 990.350 Neuwagen wurden von Januar bis Mai in Deutschland neu zugelassen – 35 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Spitzenreiter waren drei VW: Golf (49.909), Tiguan (23.324) und Passat (21.134). Es folgten Ford Focus (21.058) und der 3er BMW (16.607). (Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt)