© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 29/20 / 10. Juli 2020

Meldungen

Filmförderung will für Diversität sorgen

HAMBURG. Die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein (FFHSH) hat verpflichtende Fragebögen für Filmemacher zum Thema Diversität entwickelt. „Mehr Vielfalt filmen und Geschichten erzählen, die sonst ungehört bleiben: Wir wollen unsere vielfältige, multikulturelle Gesellschaft modern und in all ihren Facetten auf der Leinwand sehen. Auch unsere Fördernehmer*innen wollen wir stärker für das Thema Diversität sensibilisieren“, teilte Filmförderungs-Chef Helge Albers mit. Es sei höchste Zeit, unbewußte Vorurteile und Klischees zu hinterfragen. „Unsere Diversity Checklist und die diversere Besetzung unserer Fördergremien sind dafür ein erster Schritt“, verkündete Albers. Wer künftig Fördermittel erhalten will, muß die mehrseitigen Fragebögen für die Kategorien Verleih, Produktion und Entwicklung ausfüllen. Gefragt wird unter anderem: „Sind die Geschlechter in der Geschichte ausgeglichen repräsentiert? Tauchen Figuren mit anderer als heterosexueller Orientierung auf? Ergreifen Sie Marketing-Maßnahmen, die eine vielfältige, multikulturelle und inklusive Gesellschaft anspricht?“ Die Frage nach „People of Color“ im Film ist mit dem Hinweis verbunden, daß laut Statistischem Bundesamt der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland bei 25 Prozent liege. Die Listen seien mit Wissenschaftlern und „Diversity-Expert*innen“ in Zusammenarbeit mit Vertretern der Filmbranche entwickelt worden. Sie sollen fortlaufend angepaßt werden und so das Ziel der FFHSH umsetzen, „mehr Vielfalt im Film zu entwickeln“. FFHSH-Sprecherin Claudia Hartmann betonte gegenüber dem Deutschlandfunk, je diverser ein Film sei, desto besser sei er meist auch. Die Erfahrung der vergangenen Jahre habe das bewiesen. (ag)





Gegen Abschaffung der Stelle für Religionsfreiheit

Kelkheim. Das Hilfswerk für verfolgte Christen „Open Doors“ hat gefordert, das Amt des EU-Sonderbeauftragten für Religionsfreiheit bestehen zu lassen. In einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kritisierte der Leiter der Organisation, Markus Rode, die Entscheidung der EU-Kommission, den Posten nicht neu zu besetzen. Damit werde „die Religionsfreiheit einer ihrer wichtigsten Stimmen beraubt“. Zuvor hatte Open Doors bereits die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen adressiert. Das Netzwerk schrieb: „Frau von der Leyen sollte als Christdemokratin den hohen Stellenwert von Religionsfreiheit für die EU betonen, indem sie sich entschieden für eine Fortsetzung und Stärkung des Amtes (...) einsetzt.“ Open Doors reichte den Brief zusammen mit 48 weiteren Organisationen ein, die sich gegen Verfolgung und für Religionsfreiheit einsetzen. (mp)