© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 29/20 / 10. Juli 2020

Blick in die Medien
Black Lives Only
Tobias Dahlbrügge

Wir haben in der deutschen Medienlandschaft ein großes Problem – die Abstinenz von People of Color“, findet Ciani Sophia Hoeder. Die gebürtige Berlinerin ist nach eigenen Angaben „Journalistin, Videografin und Speakerin“. Seit Anfang des Jahres zeichnet sie verantwortlich für das Online-Magazin rosa-mag.de, das sich an „afrodeutsche“ Frauen richtet und neben Mode und Kosmetik natürlich auch den „Rassismus“ sowie „Gender“-Themen behandelt.

Das Magazin berichtet aber auch über „Grünen Kolonialismus“.

Die Beiträge drehen sich um Pflegetips für Afrolocken, Beauty-Ratgeber für „schwarze Frauen“ und „weiße Vorherrschaft“. So ist das Spezialgebiet der Redakteurin Latifah „LGBTQ+*, Rassismus, Lifestyle, Beziehungen und Make-up“. Autorin Jena dagegen ist für „Rassismus und Sexismus/Gender“ zuständig. Sie studiert Anthropologie und Gender Studies und schreibt im Herbst ihre Abschlußarbeit über die schwarze feministische Bewegung in Deutschland.

Die Schreiberinnen beklagen, daß „nachhaltige Mode nicht besonders divers“ sei (wegen der nichtschwarzen Models) oder daß Yoga nur von weißen, blonden Frauen ausgeübt werde. Als Alternative empfehlen sie „Kemetic Yoga“, denn: „Kemet ist der ursprüngliche Name für Ägypten und bedeutet wörtlich übersetzt schwarz.“ Das Magazin berichtet aber auch über „Grünen Kolonialismus“: „Fast alle Rohstoffe, die für grüne Technologien benötigt werden, sind konfliktbehaftet. Menschenrechte werden im globalen Süden für einen schnittigen E-Roller, der durch Berlin-Mitte cruist, einfach mal aus dem dreifach verglasten Fenster geworfen“. Da kann man nur zustimmen.

Es scheint auch wahr zu sein, daß „People of Color“ in der Medienlandschaft unterrepräsentiert sind. Die Webseite wurde programmiert von den IT-Experten Pia, Jenny und Sebastian. Das Konzept stammt vom Unternehmen Media Lab Bayern, und dessen Teammitglieder sind allesamt weiß.