© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 30-31/20 / 17. Juli 2020

Meldungen

Sprachwahrer attackieren Justizministerium scharf

Dresden. Der Verein Deutsche Sprache e.V. (VDS) hat die Einführung der Gendersprache in Sachsens Justizministerium scharf kritisiert. „Daß ein Justizministerium sich über die Regeln der amtlichen Rechtschreibung hinwegsetzt, ist schon ein starkes Stück“, kommentiert Walter Krämer, Vorsitzender des Vereins, der sich die Erhaltung der deutschen Sprache auf die Fahnen geschrieben hat, die Entscheidung des Justizministeriums Sachsen. „Gerade Justitia sollte wissen, daß man sich Regelungen nicht zurechtbiegen kann, wenn sie einem nicht gefallen.“ Die Einführung der Gendersprache soll laut Justizministerin Katja Meier (Grüne) die Gleichberechtigung von Mann und Frau sprachlich sichtbar machen. Sie erklärte:  „Die Sprache unserer Gesetze ist immer noch von einer Zeit geprägt, in der Frauen und Männer nicht dieselben Rechte hatten.“ Krämer antwortet darauf: „Wer so etwas glaubt, sollte sich mit der deutschen Sprache und ihrer Grammatik beschäftigen – denn Deutsch ist bereits geschlechtergerecht“, sagt Krämer, „das biologische und das grammatikalische Geschlecht stehen in keinem Zusammenhang.“ Wer die Sprache so entstellen müsse, sei weit von der Lösung echter Geschlechterprobleme entfernt. (mp)





Zahl der neuen Homo-Ehen sinkt

Wiesbaden. Im Jahr 2019 haben nur noch insgesamt 14.000 gleichgeschlechtliche Paare in Deutschland standesamtlich geheiratet. In der deutschen Statistik sind sowohl neue Eheschließungen als auch Umwandlungen von bereits eingetragenen Partnerschaften berücksichtigt, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mit. Insgesamt haben im letzten Jahr 416.300 Paare geheiratet. Gleichgeschlechtliche Hochzeiten stellten somit etwas mehr als drei Prozent aller Eheschließungen dar. Im Vergleich zu 2018 ist die Zahl der staatlichen Vermählungen gleichgeschlechtlicher Paare um ein Drittel zurückgegangen. In den letzten drei Monaten des Jahres 2017 und dem ganzen Jahr 2018 hatten sich 32.800 gleichgeschlechtliche Paare geehelicht. Grund für den starken Rückgang sind laut Statistischem Bundesamt „Sondereffekte“ in den Jahren 2017 und 2018 – damals wandelten besonders viele gleichgeschlechtliche Paare ihre bereits bestehende Lebenspartnerschaft kostenlos in eine Ehe um. Ohne diese Umwandlungen blieb die Zahl der gleichgeschlechtlichen Eheschließungen im Jahresvergleich fast unverändert: 2018 waren es 9.300, 2019 sank die Zahl leicht auf 9.200. Die Zahlen wurden nach der Öffnung der Ehe für Schwule und Lesben im Oktober des Jahres 2017 vergangenes Jahr zum erstenmal veröffentlicht. (mp)