© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 30-31/20 / 17. Juli 2020

Meldungen

Youtube löscht Sellners Kanal 

WIEN. Die Videoplattform Youtube hat den Sprecher der Identitären Bewegung (IB) Österreich, Martin Sellner, gesperrt. Sein Kanal zählte über 140.000 Abonnenten. Sellner dürfe zudem auf keine anderen Konten zugreifen oder neue eröffnen, erklärte das zu Google gehörende Unternehmen. Zuvor hatte der Mikroblogging-Dienst Twitter den Account des österreichischen IB-Chefs gesperrt. Außerdem wurden die Kanäle der IB Deutschland, Frankreich, Dänemark, Österreich, Großbritannien und Italien gelöscht. Das Unternehmen begründete den Vorgang mit der „Verletzung unserer Richtlinien in bezug auf gewalttätigen Extremismus“. Sellner kündigte an, rechtliche Schritte gegen Twitter und Youtube einzuleiten.(hr)





Facebook will Wahlwerbung verbieten

NEW YORK. Der Medienkonzern Facebook überlegt, politische Werbung vor der US-Wahl im November von seinen Seiten zu verbannen. Das berichtete die amerikanische Nachrichtenagentur Bloomberg News unter Berufung auf unternehmensinterne Quellen. Laut diesen gelte es, Wähler vor „irreführenden“ Informationen in bezug auf die Wahl zu schützen. Facebook diskutiere derzeit über das Vorhaben, eine Entscheidung stehe noch aus. Bedenklich sei, daß auch die Wahlkampagne „get out the vote“ von dem Verbot betroffen wäre und potentielle Wähler verlorengingen. Außerdem könnten Kandidaten nicht ausreichend auf Nachrichten oder neue Informationen antworten. Zuvor hatten sich Hunderte Großkonzerne aus Protest gegen Haßkommentare an einem Werbeboykott auf Facebooks Plattformen beteiligt. „Get out the vote“ beschreibt Bemühungen von Wahllokalen, Parteien und Organisationen, Wähler an die Urne zu bringen. (hr) 





„Bild“ verweigert der AfD Interviews 

BERLIN. Der Chefredakteur der Bild-Zeitung, Julian Reichelt, hat angekündigt, AfD-Politikern keine Interviewmöglichkeit einzuräumen. Sein Medium wolle der AfD nicht als Fläche dienen, „sich zu inszenieren“, sagte Reichelt im Branchenportal „Quotenmeter“. „Ein klassisches Interview mit der AfD wird bei uns also nicht stattfinden.“ Das gelte auch für den Wahlkampf im kommenden Jahr. (hr)