© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 32/20 / 31. Juli 2020

Lesereinspruch

Nicht konkret genug

Zu: „Die Dystopie wird real“ von Thorsten Hinz (JF 29/20)

Dieses Urteil über Donald Trump fällt ziemlich vernichtend aus. Er „verfügt über keinen geistigen Überbau aus Grundsätzen, Einsichten und Überzeugungen und über keine politische Strategie“? Woran machen Sie das fest, woraus leiten Sie das ab? Ohne konkrete Begründung kann ich mit dieser Einschätzung nichts anfangen. Ich frage mich auch, wie denn ein „erfolgreicher Gegenschlag“ aussehen müßte, von dem Sie sprechen und für den Ihnen Trump ungeeignet erscheint? Was würde Thorsten Hinz tun, wäre er Präsident der USA, damit „dystopische Verheißungen“ möglichst nicht Wirklichkeit werden? Weiter: Welche Ankündigungen hat Trump gemacht, die bisher folgenlos blieben? Abgesehen davon, daß er ja möglicherweise – aus meiner Sicht hoffentlich – noch einmal vier Jahre Zeit bekommt. Trump hat nach meinen Informationen bisher mehr Versprechen eingelöst als jeder andere amerikanische Präsident vor ihm. Und ein letztes: Woher wollen Sie wissen, daß erst durch Trumps „eruptives Verhalten“ politische Gegner zu persönlichen Feinden wurden – vielleicht war mancher schon vorher sein persönlicher Feind?

Andreas Auwärter, via e-Mail