© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 32/20 / 31. Juli 2020

Meldungen

Kirchenfürsten halten an „Wir schaffen das“ fest

MÜNCHEN. Die deutschen Kirchenoberen der großen christlichen Konfessionen Reinhard Kardinal Marx und Heinrich Bedford-Strohm haben eine positive Bilanz der Einwanderung seit 2015 gezogen. Fünf Jahre danach antworteten sie auf die Frage der katholischen Nachrichtenagentur, ob sie wieder zum Münchner Hauptbahnhof gehen würden, um Migranten willkommen zu heißen: „Auf jeden Fall.“ Für sie zeige sich, der umstrittene Satz von Bundeskanzlerin Angela Merkel „Wir schaffen das!“ sei „absolut richtig“ gewesen, wenn man ihn wieder im damaligen Kontext sehe. Merkel habe damit Mut machen wollen, eine Situation zu bewältigen, die sich „keiner ausgesucht“ habe. Tatsächlich ist die rechtlich strittige Entscheidung zur Grenzöffnung durch die Regierung gefallen. Marx ergänzt: „Die begleitenden Befürchtungen, daß die Kriminalitätsrate in Deutschland steigen würde“, hätten sich nicht bewahrheitet. Tatsächlich stiegen in allen Bundesländern die Zahlen von Vergewaltigungen und Morden von 2015 auf 2016 entgegen dem langfristigen Trend an. Trotzdem sehen die Kirchenoberen unser Gemeinwesen „nicht von Migranten, sondern von Rechtsaußen“ bedroht. Auch sei die Integration in den Arbeitsmarkt „erstaunlich gut gelungen“, sagte Bedford-Strohm. Rund die Hälfte der 2015 Eingereisten sei heute in Arbeit oder Ausbildung. (mp)

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Deutschland war und ist Trauma vieler Franzosen

PARIS. Der am 19. Juli 1870 begonnene Deutsch-Französische Krieg ist auch heute noch ein Trauma für viele Franzosen. Damals hatte das französische Kaiserreich, „das sich als überlegene europäische Großmacht wähnte“, eine „schmähliche Niederlage“ erlitten, erklärte der Geschichtsprofessor Jörg Himmelreich von der École Supérieure de Commerce à Paris im Deutschlandfunk Kultur. „Ein geeinter deutscher Nationalstaat unter Führung Preußens in der Mitte Europas – das war eine Provokation.“ Auch der von Frankreich nach 1945 „angestoßene europäische Einigungsprozeß entsprang neben anderen strategischen Absichten (...) dem Bedürfnis, von Beginn an den Wiederaufstieg westdeutscher Wirtschaftsmacht europäisch einzubinden“, so Himmelreich. Auch die forcierte Einführung des Euro diente dazu, „die Währungsmacht der starken D-Mark europäisch einzuhegen“, erläuterte das frühere Mitglied des Planungsstabes des Auswärtigen Amtes. (fis)





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