© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 33/20 / 07. August 2020

Meldungen

Dauerhafte Senkung der Mehrwertsteuer verlangt

BERLIN. Das Ökonom Stefan Bach hat eine dauerhafte Senkung der Mehrwertsteuer gefordert. Die bis Jahresende beschränkte Reduzierung „bedeutet Mindereinnahmen von 20 Milliarden Euro. Netto sind es aber nur 15,6 Milliarden Euro für den gesamten Staatssektor, da auch die staatlichen Einkäufe und Investitionen entlastet werden“, erklärte der Steuerexperte (DIW Wochenbericht 30-31/20). Bei Senkungen von Einkommensteuer, Solidaritätszuschlag oder Sozialbeiträgen wäre hingegen nur wenig bei den unteren Einkommensgruppen angekommen. Wenn die Entlastung nicht an die Verbraucher weitergegeben werde, stärkt es die Ertragslage von Händlern und Dienstleistern. Eine dauerhafte Mehrwertsteuersenkung wäre ein Ausgleich für die ständigen Erhöhungen über die letzten Jahrzehnte, die Geringverdiener und Mittelschichten relativ stark getroffen haben. „Besser- und Hochverdienende wurden dagegen seit den 1990er Jahren bei Einkommensteuerspitzensätzen, Unternehmen- und Kapitalertragsteuern sowie Vermögensteuern kräftig entlastet, obwohl deren Einkommen stärker gestiegen sind als die Normaleinkommen“, so Bach. (fis)

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„Die Wirtschaft klettert nun wieder aufwärts“

MÜNCHEN. Im zweiten Quartal ist das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf 768 Milliarden Euro gesunken – das waren zwei Prozent weniger als im ersten Quartal und 10,1 Prozent weniger als im Vorjahresquartal. „Die Wirtschaft ist in beispielloser Weise abgestürzt. Sie hat sich aber im Corona-Tal gefangen und klettert nun wieder aufwärts, ohne bislang die alte Höhe erreicht zu haben“, prognostiziert Timo Wollmershäuser, Konjunkturchef des Ifo-Instituts. „Aufs Gesamtjahr gerechnet wird es zu einem Minus der Wirtschaftsleistung in der Größenordnung von fünf Prozent kommen.“ Im Mai stiegen die Einzelhandelsumsätze kräftig, da viele Käufe nachgeholt wurden. „Auch in den anderen Wirtschaftszweigen zogen Produktion und Umsätze allmählich wieder an“, sagte Wollmershäuser. Zudem habe sich das Geschäftsklima in vielen Firmen zuletzt deutlich verbessert. (fis)

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Zahl der Woche

Fünfzehn Millionen Erwerbsfähige waren im Juni in der EU arbeitslos gemeldet – das waren 281.000 mehr als im Mai. Die Arbeitslosenquote lag damit bei 7,1 Prozent. Die Jugendarbeitslosigkeit stieg um 124.000 auf 2,96 Millionen Personen (Quote: 16,2 Prozent). (Quelle: Eurostat)