Unser Kollege Christian Dorn ist bekanntermaßen ein Feingeist. Vielleicht passieren ihm deshalb immer wieder seltsame Dinge, deren Auflistung den Seitenumfang dieser Zeitung sprengen würde. Mit den Niederungen des Lebens beschäftigt er sich nur am Rande, sie zu erleben erstaunt ihn jedesmal aufs neue. Doch diese Geschichte ist so schön, die muß ich erzählen: 

Am 1. August war unser Kollege auf der Corona-Demo und anschließend auf der Wiese vor dem Reichstag, um Stimmen einzusammeln. Im Eifer des Gefechts verlor er dabei allerdings sein Mobiltelefon. Und so kam es, daß bei der Schreiberin dieser Zeilen spät abends unter dem Namen Christian Dorn ihr Handy klingelte. Am Apparat war allerdings nicht der Kollege, sondern eine gewisse Alexandra aus Magdeburg. Sie hatte im Dunkeln das Dornsche iPhone auf der Wiese gefunden und über die Siri-Funktion die letzte eingegangene Nummer zurückrufen können. Die junge Frau mußte allerdings schnell in die Heimat zurück und wird das Handy deshalb aus der sachsen-anhaltinischen Hauptstadt nach Berlin schicken. 

Dorn ist glücklich. Und im Grunde ist es doch einfach schön zu wissen, daß es ganz feine und ehrliche Menschen gibt.