© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 35/20 / 21. August 2020

Meldungen

Hohe Großstadtmieten verdrängen Büroarbeit

KÖLN. Die Zahl der Büro-Beschäftigten ist zwischen 2012 und 2018 von 11,9 auf 14,8 Millionen gestiegen. Das ergab eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Trends 3/20). „Bürohauptstadt“ ist Frankfurt am Main, wo 49,7 Prozent regelmäßig am Schreibtisch sitzen. Es folgen Düsseldorf (47,8 Prozent), München (47,3), Bonn (46,1), Stuttgart (45,1), Köln (44,8) und Wiesbaden (44,5). Wegen hoher Mieten nutzten vor allem Firmen in Bayern für Schreibtischarbeit billigere Landkreise: Schwabach und Regen verzeichneten seit 2012 mit je 78 Prozent den stärksten Anstieg der Bürobeschäftigung, gefolgt von Bayreuth (72 Prozent) und Kelheim (62 Prozent). Zudem hätten schon 2018 theoretisch 56 Prozent der Büroarbeitsplätze weitgehend ins „Homeoffice“ verlegt werden können. Die Corona-Pandemie könnte dies beschleunigen, was in der Praxis zu einem „Rückgang der Büroflächennutzung um zehn Prozent führen“ könnte. (fis)

 iwkoeln.de





Betriebsvermögen macht Millionäre wirklich reich

BERLIN. Die Wohlhabenden in Deutschland besitzen im Schnitt ein Bruttovermögen von 327.690 Euro; die Millionäre haben 3.126.997 Euro – fast zehnmal soviel. Der Vorsprung ist dem unterschiedlichen Erwerbs- und Anlageverhalten geschuldet. Das ergab eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Wochenbericht 29/20). Millionäre sind oft selbständige Unternehmer, ihr Betriebsvermögen liegt bei 1,26 Millionen Euro, was einem Vermögensanteil von 40 Prozent entspricht. Es folgen Immobilien (25 Prozent) und selbstgenutztes Wohneigentum (18 Prozent). Letzteres macht bei Wohlhabenden 60 Prozent aus, was jedoch keine Rendite bringe. In der Millionärsschicht „dominieren somit Anlageformen, die auf die Generierung von Erträgen (Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung und Gewerbebetrieb) abzielen“, konstatiert das DIW. Das bei Niedrigzinsen ertraglose Geldvermögen – im Schnitt 333.480 Euro zu 38.519 Euro bei Wohlhabenden – spiele in der Gruppe der Millionäre eine untergeordnete Rolle. (fis)

 www.diw.de





Zahl der Woche

Auf elf Billionen Euro ist der Schuldenstand der EU-Staaten im ersten Quartal angestiegen – 79,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Die höchste Quote hatte Griechenland (176 Prozent), die niedrigste Estland (8,9 Prozent). Deutschland lag bei 61,3 Prozent. (Quelle: Eurostat)