© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 35/20 / 21. August 2020

Meldungen

Filme in ehemaliger Berliner Stasi-Zentrale

BERLIN. Im Innenhof der ehemaligen Stasi-Zentrale Berlin-Lichtenberg findet noch bis zum 3. September ein Freiluft-Kino-Festival statt. Am historischen Ort des Ministeriums für Staatssicherheit zeigt die Filmreihe dienstags und donnerstags um 19.30 Uhr Dokumentar- und Spielfilme zum Leben in der DDR, jeweils flankiert mit Material aus dem Stasi-Unterlagen-Archiv (tha)

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Moschee auf Köln-Trikot sorgt für Kritik

KÖLN. Eine Abbildung der Kölner Zentralmoschee des türkisch-islamischen Verbandes Ditib (Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion) auf einem Trikot des Fußballbundesligisten 1. FC Köln hat Kritik ausgelöst. Auf dem Auswärtstrikot für die neue Saison ist die Moschee neben dem Kölner Dom in der Silhouette der Stadt abgebildet. Nach Angaben des Vereins erklärte ein Mitglied deswegen seinen Austritt, da er sich „mit Moslems und Moscheen nicht identifizieren“ könne. In der Bild-Zeitung schrieb der Journalist und Buchautor Alexander von Schönburg, die Abbildung der Moschee sei „ein Zeichen, daß dem ClubManagement jedes Gespür für die eigene Identität abhanden gekommen“ sei. „Daß die so prominent auf dem Trikot abgebildete Moschee zur Ditib gehört, die vom türkischen Religionsministerium gesteuert wird, macht die wohlwollend gemeinte Aktion erst recht zum Skandal“, so von Schönburg. Der Verein erklärte dazu auf Facebook, das Bild auf dem Trikot stehe „symbolisch für die große türkische Community in Köln, in der es sehr viele eingefleischte FC-Fans gibt“. Außerdem sei das Bauwerk „ein unverwechselbarer Teil der Kölner Skyline“ geworden. „Beides gilt unabhängig davon, wie man im Detail politisch oder weltanschaulich zum Bauherrn und Betreiber der Moschee stehen mag“, so die Erklärung. Der Vorstand der jüdischen Synagogengemeinde Köln, Abraham Lehrer, sagte gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea, die Gemeinde sei enttäuscht, daß auf dem Trikot neben dem Dom und der Moschee nicht auch die Synagoge abgebildet sei. Es sei zwar zu begrüßen, daß der Verein seine Verbundenheit mit den türkischen Muslimen in der Stadt zum Ausdruck bringen wolle, aber die jüdische Gemeinde gehöre „genauso zu Köln wie die Muslime“. Es hätte „dem FC gut angestanden, ein Zeichen gegen den wachsenden Antisemitismus in Deutschland zu setzen“. Die Kölner Ditib-Zentralmoschee wurde im September 2018 durch den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan eröffnet. Dem 1984 gegründeten Dachverband sind etwa 900 Moscheegemeinden angeschlossen. Er stand in den vergangenen Jahren häufig in der Kritik, die nationalistische Propaganda der türkischen Regierung zu unterstützen. (idea/JF)