© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 36/20 / 28. August 2020

Meldungen

Endspiel: Jugendliche randalieren in Paris

PARIS. Nach dem Champions-League-Finale zwischen dem FC Bayern München und Paris Saint-Germain haben in der französischen Hauptstadt Jugendliche randaliert. Dabei wurden 16 Polizisten verletzt sowie zwölf Geschäfte und etwa 15 Fahrzeuge beschädigt, berichtete der Parisien. Innenminister Gérald Darmanin sprach von der „Grausamkeit bestimmter Straftäter“. Videoaufnahmen zeigen brennende Autos und arabisch- und afrikanischstämmig aussehende Jugendliche, die Fensterscheiben einschlagen, Feuerwerkskörper auf die Einsatzkräfte abfeuern und diese mit Flaschen bewerfen. Die Pariser Polizei setzte Tränengas ein. Die zuständige Präfektur teilte am Montag mit, es seien 148 Personen verhaftet worden. 108 davon befänden sich in Gewahrsam. (hr)




Neue Video-Sequenzen: Strache unschuldig?

Wien. Im Zuge der juristischen Aufarbeitung der Ibiza-Affäre um den österreichischen Ex-Vize-Kanzler Heinz-Christian Strache ist die Abschrift bisher nicht veröffentlichter Sequenzen aus dem illegal aufgezeichneten Ibiza-Video an die Öffentlichkeit geraten. Das etwa fünf Videominuten umfassende Material aus den Akten der Justiz, über das die Tageszeitung Österreich als erste berichtete, entlastet den damals wegen des Korruptionsvorwurfes zurückgetretenen Politiker. So antwortet Strache in einer Szene, in der die vermeintliche russische Oligarchin und ihr Kompagnon und jetziger Hauptverdächtiger Julian H. ihn offenbar mit der Zusage von 270 Millionen Euro zu rechtswidrigen Handlungen verleiten wollen: „Ja, aber das spielt’s nicht.“ Auf weiteren Druck nach „definitiven Zusagen“ betont Strache an anderer Stelle: „Nein, aber es wäre unredlich.“ Das Videos hatte im Mai 2019 zum Bruch der ÖVP-FPÖ-Koalition geführte. Strache betont der JF gegenüber, „auf keinerlei illegale Geschäfte eingegangen zu sein“. Das nun veröffentlichte Material zeige „sehr gut, wie manipulativ“ vorgegangen worden sei. Die Journalisten  müssten sich mit der Frage der Konsequenzen herumschlagen. Sein Anwalt Johann Pauer sagte Oe24, „daß bisher nur ein kleiner Teil des Ibiza-Videos transkribiert“ worden sei. Weitere Teile würden aufzeigen „daß die Auswahl der veröffentlichten Passagen bewußt nachteilig“ für Strache erfolgte. Aus den Reihen des Spiegels wurden die Vorwürfe zurückgewiesen. Die „angeblich neuen Passagen“ seien „weder unbekannt, noch hat sie der Spiegel verschwiegen“, twitterte Wolf Wiedmann-Schmidt. Die Abschnitte seien „teils wörtlich zitiert“ worden.“ Auch Isabelle Daniel von oe24.de erinnerte sich daran, „daß das damals bereits berichtet wurde“. Es ändere aber wenig an den anderen Sätzen. „Es ging von Anfang an um ein Sittenbild. Und die mangelnde Einsicht heute verstärkt das.“ (gb)