© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 36/20 / 28. August 2020

CD-Kritik: Julia Neigel – Ehrensache
Rückmeldung
Thorsten Thaler


Die Älteren unter uns werden sich vielleicht noch erinnern, 1988 war es, als die damals 22jährige Sängerin Julia („Jule“) Neigel mit dem Lied „Schatten an der Wand“ und dem gleichnamigen Album ihren musikalischen Durchbruch schaffte. Fortan galt die im sibirischen Barnaul geborene Rußlanddeutsche mit ihrer prägnanten Stimme als neuer Stern am deutschsprachigen Rock-Pop-Himmel. Bis Ende der neunziger Jahre veröffentlichte sie vier weitere beachtenswerte Alben, das Fachblatt Musikmagazin zeichnete sie mehrfach als „Beste Sängerin National“ aus. In der folgenden Dekade erschienen dann jedoch nur noch eine Live-Aufnahme sowie zuletzt 2011 das Album „Neigelneu“.
Nach einer weiteren Schaffenspause meldet sie sich jetzt nach neun Jahren mit „Ehrensache“ wieder zurück. „In der Musikbranche verlaufen Entwicklungen wie Sinuskurven, es ist ein ständiges Auf und Ab. Mal gibt es rockigere Phasen, dann wieder Zeiten, in denen softere Töne gefordert sind“, erklärt sie auf ihrer Internetseite.

Das neue Studioalbum enthält 14 Titel zwischen Rock, Blues, Soul und Pop auf deutsch, darunter elf Eigenkompositionen. „Deutsch zu singen, war für mich immer normal. In diese wunderschöne Sprache bin ich richtig verliebt“, zitiert die Deutsche Presse-Agentur die Musikerin, die mit ihrem markanten Gesang immer noch zu überzeugen weiß.

Julia Neigel Ehrensache Premium Records (Soulfood) 2020 https://julianeigel.com/