© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 36/20 / 28. August 2020

Meldungen

Geschlecht künftig egal für Silbernen Bären

BERLIN. Die Veranstalter der Berlinale haben die Vorführungen für „2021 als physisch stattfindendes Festival geplant“. Die Umsetzung werde den dann gültigen Regeln entsprechen und „größtmögliche Sicherheit“ bieten, schreiben sie. Festivals und Märkte seien „Orte der Begegnung und der Kommunikation“ für Publikum und Branche. In Zeiten der Corona-Pandemie sei das „noch deutlicher“, sagten die Leiter Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian. Die Preise sollten nun nicht mehr nach Geschlecht getrennt vergeben werden. Statt der Auszeichnungen für den besten Darsteller und die beste Darstellerin würden künftig ein „Silberner Bär für die Beste Schauspielerische Leistung in einer Hauptrolle“ und einen für die Nebenrolle vergeben. (mp)




Sinti-Allianz: Keine Zensur von „Zigeuner“

ERLANGEN. Die „Sinti Allianz Deutschland“ wendet sich gegen Bestrebungen, das Wort „Zigeuner“ zu zensieren. Gegenüber der Sprachzeitung Deutsche Sprachwelt bezeichnete der zweite Vorsitzende Manfred Drechsel die gegenwärtige Soßendiskussion als „unwürdig“. Die Mehrheit ihrer Mitglieder verfolge die Diskussion mit Kopfschütteln. Diese Form der „Sprachhygiene“ lehne die Allianz ab. Auf eigenen Grabmalen werde die Bezeichnung „Zigeuner“ häufig als Inschrift gewählt. Überlebende des Nationalsozialismus hätten als Sinti diese Bezeichnung selbst verwendet. Sofern „Zigeuner“ wertfrei verwendet werde, solle man auf „die eineinhalbjahrtausend Jahre alte historische Bezeichnung“ nicht verzichten. Statt dessen sei sie ein Überbegriff für alle Zigeunervölker. „Eine Zensur oder Ächtung des Begriffs Zigeuner (...) sollte und darf es nicht geben“, schließt die Erklärung. (JF)




Guggenheim-Museum will sich diversifizieren

NEW YORK. Das Guggenheim-Museum hat einen Diversifizierungsplan vorgelegt. Der Zweijahresplan fordert einen Manager einzustellen, der mehr farbige College-Studenten anzieht, sowie eine Antirassismus-Schulung für alle Mitarbeiter. Außerdem soll laut New York Times das Publikum diversifiziert werden. Laut einer Studie von 2018 waren 73 Prozent der Besucher weiß, aber nur 43 Prozent der New Yorker. 220 aktuelle und Ex-Mitarbeiter forderten das Museum auf, „mit uns zusammenzuarbeiten, um den systemischen Rassismus in unserer Institution abzubauen“. (mp)



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