© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 37/20 / 04. September 2020

Thalers Streifzüge
Thorsten Thaler

Für Kunstliebhaber lohnt sich ab dem kommenden Samstag (5. September) sicher ein Ausflug nach Potsdam. Dort eröffnet im Museum Barberini eine neue Dauerausstellung mit impressionistischen Gemälden aus der Sammlung des Museumsgründers Hasso Plattner – darunter Meisterwerke von Monet, Renoir, Camille Pissarro, Gustave Caillebotte und Paul Signac. Im Mittelpunkt stehen 34 Bilder von Claude Monet; nach Angaben des Museums seien damit außerhalb von Paris nirgends in Europa mehr Werke dieses Künstlers an einem Ort zu sehen. Auf der Netzseite erklärt der Unternehmer und Kunstmäzen Plattner zu den lichtdurchfluteten Landschaften: „Die Gemälde beziehen uns als Betrachter unmittelbar mit ein. Wir spüren den Wind auf der Haut und die Temperatur des Wassers, wenn wir Monets Segelboten auf der Seine zusehen. Das schafft keine andere Kunst. Die Impressionisten sind Kommunikationsgenies.“ Geöffnet ist die Potsdamer Schau täglich außer dienstags von 10 bis 19 Uhr. Weitere Informationen unter www.museum-barberini.com


Wiederlektüre von Ernst Jüngers Essay „Über den Schmerz“ (Erstdruck in „Blätter und Steine“, 1934): „Es gibt einige große und unveränderliche Maße, an denen sich die Bedeutung des Menschen erweist. Zu ihnen gehört der Schmerz; er ist die stärkste Prüfung innerhalb jener Kette von Prüfungen, die man als das Leben zu bezeichnen pflegt (…) Der Schmerz gehört zu jenen Schlüsseln, mit denen man nicht nur das Innerste, sondern zugleich die Welt erschließt. Wenn man sich den Punkten nähert, an denen der Mensch sich dem Schmerz gewachsen oder überlegen zeigt, so gewinnt man Zutritt zu den Quellen seiner Macht und zu dem Geheimnis, das sich hinter seiner Herrschaft verbirgt. Nenne mir Dein Verhältnis zum Schmerz, und ich will Dir sagen, wer Du bist!“


Erst dieser Tage habe ich vom Tod Peter Greens erfahren, einer musikalischen Größe aus meiner Jugendzeit. Der begnadete Blues-Gitarrist und Mitbegründer der Band Fleetwood Mac starb bereits am 25. Juli, die Nachrufe auf ihn sind an mir leider vorbeigerauscht. Als er nach drei Jahren 1970 die Gruppe wieder verließ und von der Bildfläche verschwand, war ich noch zu jung, aber sofort erinnerte ich mich jetzt an sein großartiges Soloalbum „In the Skies“, mit dem er sich im Mai 1979, damals war ich fünfzehn, aus der Versenkung zurückmeldete. Vor allem der Titeltrack gehört bis heute zu meiner All-Time-Playlist. Farewell, Peter Green!