© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 38/20 / 11. September 2020

Mit dem rechten Auge sieht man besser
Fern der „Funk“-Welten: Neue Video- und Audio-Formate bieten Alternativen zum öffentlich-rechtlichen Jugendangebot
Tobias Dahlbrügge

Wer abseits der millionenschweren öffentlich-rechtlichen Propagandaschleuder „Funk“ mit ihren Dutzenden Kanälen für Multikulti und Gender informative Unterhaltung im Netz sucht, trifft auch mit der „rechten“ Maustaste eine wachsende Vielfalt solide produzierter Formate.

Für einen ganzen Schwung neuer Inhalte sorgt der bekannte Aktivist und Youtuber Alex „Malenki“ (20.900 Abonnenten). Er bringt gleich drei unterschiedliche Sendungen für die jungen Altersgruppen auf den Weg. Auf dem Kanal „Kulturlabor“ präsentiert er vergessene, neue oder wenig beachtete (rechtskonservative) Perlen der Popkultur; vom Comic bis zum Buch, vom Videospiel bis zum Klassiker der Malerei. Die Zuschauer können eigene Vorschläge oder Produkte einsenden. 

In der ersten Folge stellt er die Grafiknovelle „Holy Terror“ von „300“-Illustrator Frank Miller vor, in der der Künstler mit dem islamistischen Terrorismus abrechnet. Daneben analysiert Malenki auch Machwerke der linken OpenBorder-Fraktion, so beispielsweise die Wissen-Thesen-Fakten-Zeitung #wtf?! der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung. Diese untersucht er als verrückter Professor augenzwinkernd „streng wissenschaftlich“ in seinem Labor. Das ist humorvoll und informativ zugleich – auch wenn der Verriß wenig überraschend kommt. In seinem Podcast „GibmaKaffee“, der neben Youtube auch auf den gängigen Audio-Streamingdiensten läuft, philosophiert er dagegen ernsthaft über Alltagsthemen und eigene Erfahrungen. Erkenntnisse aus einer (Zwangs-)Auszeit von sozialen Medien („Social Media Detox“) – vergangenen Sommer löschten Facebook und Instagram alle Malenki-Profile – stehen hier neben Fragen wie „Was würde ich meinem 18jährigen Ich sagen?“ Unterstützt werden die Formate von der Initiative Ein Prozent. Auch der Podcast ist interaktiv, so daß die Zuhörer eigene Fragen und Themenvorschläge einbringen können.

Währenddessen ist der Kanal „Heimatdefender“ eher etwas für Fans des skurrilen Meme-Humors. Den beweist an Malenkis Seite die junge Marie-Thérèse Kaiser von der AfD Rotenburg/Wümme, wenn sie zum Beispiel in der fiktiven Nachrichtensendung „GloboHomo“ von den Neuigkeiten des Jahres 2084 berichtet.

Doch nicht nur Malenki sorgt für Kreativität. Ein erfreuliches und ästhetisches Format haben sich die jungen Aktivisten ausgedacht, die sich provozierend „Bund Deutscher Maler“ nennen: Sie entfernen Antifa-Schmierereien und andere Graffiti von Gebäuden und Denkmälern und dokumentieren die Reinigungs-„Streiche“ mit der Kamera für ihren Youtube-Kanal. Die kurzen Clips sind mit Musik unterlegt und eine wahre Freude.