© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 38/20 / 11. September 2020

Meldungen

Proteste gegen Mohammed-Karikaturen

Paris. In Ägypten, Pakistan, dem Iran, der Türkei und anderen islamischen Ländern haben am vergangenen Freitag Tausende Moslems gegen die erneute Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen in der französischen Satire-Zeitung Charlie Hebdo protestiert. Die iranische Regierung bezeichnete die Zeichnungen als „Provokation“. Charlie Hebdo hatte zum Prozeßauftakt wegen des Anschlags vor fünf Jahren in einem Sonderheft die Mohammed-Karikaturen erneut abgedruckt. „Der Haß, der uns vor fünf Jahren getroffen hat, ist immer noch da“, sagte Herausgeber Laurent Sourisseau laut der Nachrichtenagentur AFP. „Wir werden niemals aufgeben.“ Trotz der Proteste brachte die Zeitung 200.000 weitere Hefte in den Handel. Die ersten 200.000 Exemplare waren innerhalb eines Tages ausverkauft. Zwei Attentäter hatten 2015 die Redaktion des Magazins gestürmt und zwölf Menschen getötet. Der Anschlag sei aus Rache wegen der Karikaturen verübt worden. Sicherheitskräfte erschossen die beiden Täter auf der Flucht. In Frankreich stehen seit Anfang des Monats 14 mutmaßliche Komplizen und Hintermänner vor Gericht. Sie sollen den Attentätern unter anderem die Waffen besorgt haben. Die dänische Zeitung Jyllands-Posten hatte die Karikaturen bereits 2005 als erste veröffentlicht. Schon damals war es zu gewaltsamen Protesten von Moslems gekommen. (ag/gb)





Facebook schränkt politische Werbung ein

Menlo Park. Facebook hat angekündigt, sieben Tage vor der US-Präsidentschaftswahl am 3. November keine neuen politischen Anzeigen mehr anzuzeigen. Damit will das soziale Netzwerk Falschinformationen eindämmen, die bis zur Wahl womöglich nicht mehr richtiggestellt werden könnten, teilte Konzern-Chef Mark Zuckerberg in einem Facebook-Beitrag mit. Er befürchte ein erhöhtes Risiko von Unruhen, da die USA gespalten seien. Werbung, die vorher gebucht und bereits mindestens einmal ausgespielt wurde, dürfe jedoch weiterhin laufen. Zudem sei in Zusammenarbeit mit der Nachrichtenagentur Reuters geplant, korrigierende Hinweise an Beiträge zu heften, die einen Sieger bereits vor der endgültigen Stimmenauszählung verkünden. (gb)