Überall in Deutschland ploppen sie auf: Ansammlungen beige-weißer Wohnquader. Dieser grassierenden Eintönigkeit in der neueren Architektur (JF 35/20) wirkt Vinzenz Bachmann entgegen und rettet alte traditionelle Stadl und Holzhäuser. Anstatt stark mitgenommene Exemplare dieses bayerischen Kulturguts einfach abzureißen, baut der Zimmermann und Bauingenieur aus dem oberbayerischen Schleching sie mit seinem Team behutsam ab und restauriert sie originalgetreu. Seine Intention sei es, erzählt er dem Bayerischen Rundfunk, daß man „die Räume so läßt, die Balkone wieder hin macht und die Fußböden drin behält“, wie sie waren. Im Auftrag, aber teilweise auch auf eigene Kosten, hat Bachmann so bereits 18 historische Gebäude gerettet und – notfalls einfach an anderer Stelle – wieder aufgebaut. In seinem Lager warten die verschiedenen Holzelemente ordentlich sortiert auf ihre liebevolle Instandsetzung und das authentische Zusammensetzen, das an ein großes Puzzle erinnert. Vier alte Stadl – alle nicht unter Denkmalschutz und damit von der Zerstörung bedroht gewesen – befinden sich momentan in den erfahrenen Händen. Bachmann sichert damit nicht nur einen hölzernen Kulturschatz, sondern hält auch die Handwerkskünste am Leben.