© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 39/20 / 18. September 2020

SPD schmiert bei NRW-Kommunalwahl ab
Nicht mehr viel zu bieten
Hans-Hermann Gockel

Das war’s, Genossen! Die Klatsche bei der Kommunalwahl in Nord-rhein-Westfalen zeigt, daß der Niedergang der SPD nicht mehr aufzuhalten ist. Herbert Wehner hatte das Ruhrgebiet einst die „Herzkammer der Sozialdemokratie“ genannt. SPD-Ministerpräsidenten wie Heinz Kühn oder Johannes Rau holten satte Mehrheiten. Alles vorbei. Heute ist es dem SPD-Vorsitzenden Norbert Walter-Borjans nicht einmal mehr peinlich, das mit 24,3 Prozent schlechteste SPD-Ergebnis aller Zeiten bei einer Kommunalwahl in NRW „absolut passabel“ zu nennen. Nur 16 Prozent der Erstwähler machten ihr Kreuz noch bei den Sozialdemokraten. Die Partei wirkt ratlos, müde, überfordert. 

Daß Kevin Kühnert inzwischen als Mann der Zukunft gehandelt wird, sagt viel aus über den Zustand der SPD. Auch Walter-Borjans’ Co-Vorsitzende Saskia Esken hat wenig zu bieten: „58 und Antifa. Selbstverständlich!“ Daß die Genossen überhaupt noch punkten können, ist allein der Tatsache geschuldet, daß ihre Bundesminister reichlich Geld verteilen dürfen. Olaf Scholz (Finanzen), Hubertus Heil (Soziales) und Franziska Giffey (Familie) ballern die Milliarden nur so raus, als gäbe es kein Morgen mehr. Vielleicht lassen sich so Wählerstimmen kaufen. Die SPD aber wird das nicht retten.






Hans-Hermann Gockel war Nachrichtenmoderator bei Sat.1 und N24.