© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 39/20 / 18. September 2020

Meldungen

Schweden plant striktere Quarantäne-Regeln 

STOCKHOLM. Die schwedische Gesundheitsbehörde hat strengere Quarantäne-Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie vorgeschlagen. Demnach sollen über 16 Jahre alte Personen, die in einem Haushalt mit einer infizierten Person leben, zwangsweise zu Hause bleiben, berichtete der schwedische Radiosender Ekot. Bislang empfahl das Gesundheitsamt in diesem Fall lediglich, für zwei Wochen engen Kontakt zu anderen zu vermeiden. Schweden hatte Anfang 2020 keinen Lockdown verhängt. Staatsepidemiologe Anders Tegnell setzte dabei auf die Mitarbeit der Schweden. Abstand halten sei wirksamer, als Masken zu tragen. Mit 5.846 Toten, die positiv auf das Sars-CoV-2-Virus getestet worden waren, und 86.505 Infizierten steht der nordeuropäische Staat im Vergleich zu Ländern, die harte Maßnahmen ergriffen wie Spanien oder Frankreich, gut da. Seit Juni gibt es kaum Neuinfektionen. (hr)





Türkei erbost über Arabische Liga  

ANKARA. Das türkische Außenministerium hat die auf dem Ministerratstreffen der Arabischen Liga im September erhobenen Anschuldigungen als haltlos zurückgewiesen. Die Türkei messe  der Wahrung der territorialen Integrität und der politischen Einheit der arabischen Länder sowie der regionalen Stabilität größte Bedeutung bei, hieß es aus Ankara. Zuvor hatte das arabische Ministerkomitee, bestehend aus den Staaten Ägypten, Irak, Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Jordanien eine Erklärung abgegeben, in der die „aggressive türkische Einmischung in die inneren Angelegenheiten der arabischen Länder“, insbesondere des Irak, Libyens und Syriens, verurteilt wurde. Sie stelle eine Bedrohung für den Zusammenhalt der Staaten und ihrer Institutionen dar und trage dazu bei, deren „sektiererische und religiöse“ Spaltung durch direkte militärische Übergriffe zu verstärken. (ctw)





EU verurteilt Hinrichtung von iranischem Ringer 

BRÜSSEL. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat die am vergangenen Samstag vollzogene Hinrichtung des iranischen Ringers Navid Afkari durch die Islamische Republik Iran kritisiert. „Die Europäische Union verurteilt die Exekution aufs schärfste“, heißt es in einer Stellungnahme. Der 27 Jahre alte Afkari war wegen des Mordes an einem Sicherheitsbeamten während eines Protests 2018 gegen die iranische Regierung schuldig gesprochen worden. „Die EU lehnt die Todesstrafe unter allen Umständen und ohne Ausnahme ab“, kommentierte Borrell den Fall. Am Montag bestellte das iranische Außenministerium den deutschen Botschafter ein. Die kritischen Äußerungen deutscher Politiker bezeichnete Teheran als inakzeptabel. (hr)